
Porsche 911 F-Modell 2. Generation Preisentwicklung
Historische Durchschnittspreise Porsche 911 Zweite bzw. überarbeitete Generation (1969-1973)
Die überarbeiteten Porsche 911 Modelle ab 1969 markieren einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte dieses Sportwagen-Klassikers. Mit dem längeren Radstand, verbesserter Gewichtsverteilung und stärkeren Motoren etablierten diese Modelle den Ruf des 911 als alltagstauglichen Sportwagen mit herausragenden Fahrleistungen. Diese umfassende Analyse betrachtet die historische Preisentwicklung der verschiedenen Modellvarianten und Motorisierungen vom Zeitpunkt ihrer Markteinführung bis heute und bietet Prognosen für die zukünftige Wertentwicklung.
Modellübersicht der überarbeiteten Porsche 911 (ab 1969)
Porsche 911 E (ab Modelljahr 1969)
Ersetzt den 911 L
Mechanische Saugrohreinspritzung
103 kW (140 PS)
Niveauregulierende, hydropneumatische Federbeine
Porsche 911 S (ab 1969, überarbeitet)
Mit Einspritzmotor
125 kW (170 PS)
Sportlichere Fahrwerksabstimmung
Hubraumerhöhungen (1969-1973)
2,2-Liter-Modelle (1969-1971)
911 T 2.2: 92 kW (125 PS)
911 E 2.2: 114 kW (155 PS)
911 S 2.2: 132 kW (180 PS)
2,4-Liter-Modelle (1971-1973)
911 T 2.4: 96 kW (130 PS)
911 E 2.4: 121 kW (165 PS)
911 S 2.4: 140 kW (190 PS) - Diese Version erreichte bis zu 230 km/h Höchstgeschwindigkeit


Preisentwicklung
Die obige Grafik zeigt deutlich die Wertentwicklung der verschiedenen Modellvarianten über die Jahre 2011 bis 2025. Besonders auffällig ist der stetig ansteigende Trend, wobei die S-Modelle die stärkste Wertsteigerung verzeichnen. Die aktuellen Daten (Stand April 2025) zeigen, dass der 911 S 2.2 Coupé mit 109.880 € und der 911 S 2.2 Targa mit 105.850 € die höchsten Durchschnittspreise erreichen.
Die 2,2-Liter-Modelle zeigen eine interessante Wertentwicklung. Nach einer Phase der Wertminderung in den 1980er Jahren (Tiefpunkt) begann ein langsamer Anstieg, der sich nach 2011 deutlich beschleunigte. Die jährlichen Wertsteigerungsraten liegen je nach Modell zwischen 5% und 7%, wobei die S-Modelle mit 7% pro Jahr die stärkste Dynamik zeigen.
Aktuelle Marktwerte nach Modell (April 2025)


Wichtige Erkenntnisse aus der Analyse
Die detaillierte Analyse der Preisentwicklung der überarbeiteten Porsche 911 Modelle zeigt mehrere bemerkenswerte Trends:
Wertminimum in den 1980er Jahren
Fast alle Modellvarianten erreichten ihren historischen Tiefstand in den 1980er Jahren, als diese Fahrzeuge als "gebrauchte Sportwagen" und noch nicht als "historische Klassiker" angesehen wurden.
Wiederentdeckung ab 2000
Ab der Jahrtausendwende setzte eine kontinuierliche Wertsteigerung ein, die sich im Zuge der globalen Finanzkrise 2008/2009 nicht abschwächte, sondern im Gegenteil noch beschleunigte.
Stabilisierung nach 2020
Nach der starken Wertsteigerungsphase von 2010 bis 2020 ist eine Stabilisierung der jährlichen Zuwachsraten eingetreten, mit konstanteren jährlichen Steigerungen zwischen 5% und 7% für die begehrtesten Modelle.
Hierarchie bleibt erhalten
Die ursprüngliche Preis-Hierarchie der Modelle hat sich über die Jahrzehnte hinweg nicht nur erhalten, sondern auch verstärkt. S-Modelle sind heute prozentual noch teurer im Vergleich zu T-Modellen als bei ihrer Markteinführung.
Stärkere Differenzierung nach Zustand
Die Preisunterschiede zwischen durchschnittlichen und herausragenden Exemplaren haben sich deutlich vergrößert. Originale Fahrzeuge mit lückenloser Historie können heute Aufschläge von 50-100% gegenüber vergleichbaren, aber weniger gut dokumentierten Exemplaren erzielen.
2.2-Liter-Modelle als stabile Wertanlage
Innerhalb der überarbeiteten ersten Generation haben sich die 2,2-Liter-Modelle als wertstabil und begehrt erwiesen, mit kontinuierlichen jährlichen Wertsteigerungen.
Investitionspotenzial
Basierend auf der historischen Entwicklung und aktuellen Markttrends lässt sich das Investitionspotenzial der verschiedenen Modellvarianten wie folgt einschätzen:
Hohes Potenzial
Porsche 911 S 2.2 (1970-1971)
Als leistungsstärkstes Modell der frühen 2,2-Liter-Klasse mit 180 PS bietet der 911 S 2.2 weiterhin ausgezeichnetes Wertsteigerungspotenzial.
Aktuelle Bewertung: 109.880 € (Coupé) / 105.850 € (Targa)
Prognose 2030: 155.000-170.000 € (Coupé) / 149.000-163.000 € (Targa)
Mittleres Potenzial
Porsche 911 E 2.2 (1969-1971)
Als mittlere Variante mit 155 PS bietet der 911 E 2.2 eine gute Balance aus Leistung und Alltagstauglichkeit. Die hydropneumatischen Federbeine sorgen für erhöhten Komfort, was diese Variante für Enthusiasten interessant macht, die längere Strecken zurücklegen möchten.
Aktuelle Bewertung: 73.360 € (Coupé) / 70.630 € (Targa)
Prognose 2030: 103.000-115.000 € (Coupé) / 90.000-100.000 € (Targa)
Moderates Potenzial
Porsche 911 T 2.2 (1969-1971)
Als Einstiegsmodell mit 125 PS bietet der 911 T 2.2 immer noch ein authentisches Fahrerlebnis. Die Wertsteigerung dürfte moderat, aber stetig ausfallen.
Aktuelle Bewertung: 69.220 € (Coupé) / 66.010 € (Targa)
Prognose 2030: 93.000-105.000 € (Coupé) / 85.000-95.000 € (Targa)
Porsche 911 T 2.0 (1969-1970)
Diese frühen Einstiegsmodelle bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und könnten von steigender Nachfrage nach authentischen, fahrbaren Klassikern profitieren.
Aktuelle Bewertung: 66.370 € (Coupé) / 62.990 € (Targa)
Prognose 2030: 89.000-100.000 € (Coupé) / 85.000-95.000 € (Targa)
Empfehlungen für Käufer
Für Investoren
Fokus auf Top-Zustand und Originalität: Der Erhaltungszustand und die Originalität sind die wichtigsten Faktoren für den langfristigen Wert. Achten Sie auf matching numbers (übereinstimmende Fahrgestell- und Motornummern), Originalfarben und vollständige Dokumentation.
Seltenheit beachten: Modelle mit geringer Stückzahl, Sonderausstattungen oder seltenen Farbkombinationen bieten überdurchschnittliches Wertsteigerungspotenzial.
Professionelle Begutachtung: Lassen Sie vor dem Kauf unbedingt eine Zustandsbewertung durch einen Porsche-Spezialisten durchführen. Versteckte Mängel können die Restaurierungskosten erheblich in die Höhe treiben.
Fokus auf S-Modelle: Die leistungsstärksten Varianten (S-Modelle) haben historisch die stärksten Wertsteigerungen gezeigt und dieser Trend dürfte anhalten.
Für Enthusiasten
Einstieg über T-Modelle: Die T-Varianten bieten den günstigsten Einstieg in die Welt der überarbeiteten 911er und vermitteln dennoch das authentische Fahrerlebnis.
Fahrbarkeit berücksichtigen: E-Modelle bieten mit ihrer ausgewogeneren Fahrwerksabstimmung und dem höheren Komfort oft die beste Balance zwischen Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit.
Auf Nachrüstungen achten: Viele Fahrzeuge wurden über die Jahre mit nicht-zeitgenössischen Modifikationen versehen. Für die Fahrbarkeit können diese positiv sein (verbesserte Bremsen, moderne Reifen), senken aber den Sammlerwert.
Ersatzteilversorgung prüfen: Obwohl Porsche Classic eine hervorragende Ersatzteilversorgung bietet, sind einige spezifische Teile (wie die Einspritzanlage der frühen E- und S-Modelle) selten und kostspielig. Klären Sie die Verfügbarkeit kritischer Komponenten vor dem Kauf.
Ausblick & Prognose bis 2030
Generationswechsel bei Sammlern
Der Eintritt jüngerer Sammler in den Markt könnte die Nachfrage nach technisch einfacheren, fahrbaren Klassikern wie den frühen 911-Modellen weiter verstärken, da diese als erste Generation der "modernen" 911er gelten.
Elektrifizierung
Die zunehmende Elektrifizierung im Neuwagenmarkt dürfte das Interesse an puristischen, analogen Sportwagen mit charakterstarkem Verbrennungsmotor verstärken, was sich positiv auf die Wertentwicklung auswirken könnte.
Regulatorische Entwicklungen
Mögliche Einschränkungen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in Innenstädten könnten den Markt beeinflussen, wobei für historische Fahrzeuge in der Regel Ausnahmeregelungen zu erwarten sind.
Restaurierungskosten
Die steigenden Kosten für Facharbeit und Originalteile werden den Wert bereits perfekt restaurierter Exemplare überdurchschnittlich steigern.
Modellspezifische Prognosen
Bis 2030 erwarten wir folgende Wertentwicklungen für ausgewählte Modelle (in heutigen Euro):


Fazit
Die überarbeiteten Porsche 911 Modelle ab 1969 haben sich nicht nur als Meilensteine der Automobilgeschichte, sondern auch als erfolgreiche Wertanlagen etabliert. Die aktuellen Marktdaten von April 2025 zeigen eine kontinuierliche positive Entwicklung mit jährlichen Wertsteigerungsraten zwischen 5% und 7%.
Der Markt für diese Modelle zeigt eine bemerkenswerte Reife und Differenzierung, die neben dem allgemeinen Sammlerwert auch subtile Unterschiede in Modellvarianten, technischen Spezifikationen, Originalität und Zustand honoriert. Besonders die leistungsstärkeren S-Varianten haben überdurchschnittliches Wertpotenzial bewiesen.
Für Investoren bietet dieses Segment weiterhin attraktive Perspektiven, wobei die Fokussierung auf absolute Spitzenqualität, lückenlose Dokumentation und außergewöhnliche Originalität entscheidend für überdurchschnittliche Renditen sein wird. Enthusiasten, die auch die Fahrfreude in den Vordergrund stellen, können mit Modellen wie dem 911 T oder dem 911 E noch zu vergleichsweise moderaten Einstiegspreisen am Mythos dieser Ära teilhaben.
Unabhängig vom finanziellen Aspekt bleiben die überarbeiteten frühen 911er zeitlose Designikonen und fahrerisch anspruchsvolle Sportwagen, die eine unvergleichliche Verbindung zwischen historischem Erbe und dynamischem Fahrerlebnis bieten. Sie repräsentieren eine Epoche des Automobilbaus, in der technische Raffinesse, ästhetische Eleganz und puristisches Fahrerlebnis eine perfekte Symbiose eingingen – Qualitäten, die ihren Platz als begehrte Sammlerstücke und Wertobjekte auch in Zukunft sichern werden.
Die in dieser Analyse verwendeten Daten basieren auf Marktbeobachtungen, Verkaufsstatistiken und Experteneinschätzungen aus verschiedenen Quellen. Alle angegebenen Preise sind Durchschnittswerte und können je nach individueller Ausstattung, Zustand und Laufleistung erheblich variieren.