964 Turbo und Turbo S (1991-1994)

Kaufberatung

Der Porsche 964 Turbo, produziert von 1990 bis 1994, war der letzte 911 Turbo mit einem klassischen, luftgekühlten Einzelturbolader-Triebwerk ohne Allradantrieb – und gilt unter Enthusiasten als wildes, aber begehrenswertes Übergangsmodell zwischen dem legendären 930 Turbo und dem technologisch überarbeiteten 993 Turbo.

Zunächst kam der 964 Turbo mit dem überarbeiteten 3,3-Liter-Motor des Vorgängers (320 PS) auf den Markt, der bekannt war für seinen plötzlichen Ladedruckaufbau und das berüchtigte „Turboloch“. 1993 folgte der 964 Turbo 3.6 mit 360 PS – heute eine der seltensten und gefragtesten Turbo-Varianten der luftgekühlten Ära.

Optisch ist der 964 Turbo an seinen breiten Kotflügeln, der ausgeprägten „Teppichklopfer“-Heckspoilerlippe und den oft serienmäßigen 18-Zoll Speedline-Felgen zu erkennen. Innen blieb vieles beim klassischen 911-Layout – jedoch mit hochwertigeren Materialien und erstmals optionalem Fahrerairbag.

Trotz seiner Faszination ist auch der 964 Turbo nicht frei von typischen Schwachstellen: Undichtigkeiten am Motor, verschlissene Kettenspanner, rostgefährdete Bereiche an Schweller und Dome sowie thermische Belastung bei leistungsgesteigerten Fahrzeugen sind häufige Themen. Auch die Ersatzteillage ist teils anspruchsvoll – insbesondere beim 3.6er-Modell.

Ein gut dokumentierter Zustand, nachweislich durchgeführte Wartungen und Matching Numbers sind beim 964 Turbo kaufentscheidend. Wer jedoch ein Exemplar in gepflegtem Zustand findet, erhält einen kompromisslosen Sportwagen mit echtem Kultpotenzial.

Karosserie und Exterieur: Ein genauer Blick auf potenzielle Schwachstellen

Die Karosserie des Porsche 964 Turbo ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und profitiert von der damals fortschrittlichen Vollverzinkung, die einen guten Langzeitschutz gegen Korrosion bietet. Dennoch ist kein Fahrzeug, insbesondere ein Klassiker, der über Jahrzehnte den Elementen und den Strapazen des Straßenverkehrs ausgesetzt war, gänzlich immun gegen Rost. Eine sorgfältige Inspektion der Karosserie ist daher unerlässlich, bevor eine Kaufentscheidung getroffen wird. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die typischen Problemzonen, die bei vielen Fahrzeugen dieser Ära auftreten können. Dazu gehören die Bereiche um die Front- und Heckscheibendichtungen, wo sich Feuchtigkeit sammeln und über die Jahre zu Korrosion führen kann. Auch die unteren Kanten der Türen, die Schwellerbereiche (insbesondere die Wagenheberaufnahmen) und die Radläufe, vor allem an den Innenkanten, sollten penibel auf Anzeichen von Rostbefall untersucht werden. Ein Blick unter die Teppiche im Kofferraum und im Innenraum kann ebenfalls Aufschluss über den Zustand der Bodenbleche geben. Unfallschäden, auch wenn sie professionell repariert wurden, können potenzielle Schwachstellen für zukünftige Korrosion darstellen. Daher ist es ratsam, nach Unregelmäßigkeiten in den Spaltmaßen, Unterschieden in der Lackstruktur oder Hinweisen auf Schweißarbeiten zu suchen. Eine Lackschichtdickenmessung kann hierbei wertvolle Hinweise auf nachlackierte Bereiche oder Spachtelarbeiten liefern. Fehlende oder beschädigte Unterbodenverkleidungen können ebenfalls ein Indikator für unsachgemäße Wartung oder Aufsetzer sein und sollten kritisch bewertet werden, da sie den Schutz des Unterbodens beeinträchtigen.

Neben der Korrosion sind auch andere Aspekte des Exterieurs zu berücksichtigen. Die Qualität der Lackierung gibt oft Aufschluss über die Pflege und den Umgang mit dem Fahrzeug. Steinschläge an der Frontpartie sind bei einem sportlich bewegten Fahrzeug normal, sollten aber idealerweise zeitnah ausgebessert worden sein, um die darunterliegende Verzinkung nicht zu beschädigen. Die Passgenauigkeit von Türen, Hauben und Stoßfängern ist ein weiteres wichtiges Kriterium. Ungleichmäßige Spaltmaße können auf frühere Unfallschäden oder nicht fachgerechte Reparaturen hindeuten. Die Gummis und Dichtungen an Türen, Fenstern und gegebenenfalls dem Schiebedach altern naturgemäß und können spröde oder rissig werden, was zu Windgeräuschen oder Wassereintritt führen kann. Ein Austausch dieser Teile ist zwar möglich, kann aber je nach Umfang ins Geld gehen. Die charakteristischen Cup-Felgen des 964 Turbo sollten auf Beschädigungen wie Bordsteinkratzer oder Risse überprüft werden. Auch der Zustand der Scheinwerfer und Rückleuchten ist relevant; vergilbte oder matte Gläser trüben nicht nur die Optik, sondern können auch die Lichtausbeute beeinträchtigen.

Motor und Antriebsstrang: Das Herzstück des 964 Turbo und seine Tücken

Der Motor ist unbestritten das Herzstück eines jeden Porsche 911, und dies gilt in besonderem Maße für die Turbo-Modelle der Baureihe 964. Die luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotoren sind für ihre Robustheit und Leistungsfähigkeit bekannt, doch auch sie sind nicht vor altersbedingtem Verschleiß und spezifischen Problemen gefeit. Eine gründliche Untersuchung des Motors und des gesamten Antriebsstrangs ist daher von entscheidender Bedeutung. Der Porsche 964 wurde primär mit zwei Turbo-Motorisierungen angeboten: dem 3,3-Liter-Aggregat (Typ M30/69) mit 320 PS, das in den Modelljahren 1991 und 1992 zum Einsatz kam, und dem ab Modelljahr 1993 verbauten 3,6-Liter-Motor (Typ M64/50) mit 360 PS. Hinzu kommen die extrem seltenen und leistungsgesteigerten Turbo S Varianten, die auf beiden Motorisierungen basierten und heute absolute Sammlerstücke darstellen.

Ein häufiges Thema bei luftgekühlten Porsche-Motoren, und somit auch beim 964 Turbo, sind Ölundichtigkeiten. Diese können an verschiedenen Stellen auftreten, von den Ventildeckeldichtungen über die Dichtungen der Ölleitungen bis hin zum Kurbelwellensimmerring. Während kleinere Schwitzölspuren bei älteren Fahrzeugen nicht ungewöhnlich sind, sollten stärkere Leckagen unbedingt genauer untersucht und behoben werden, da sie nicht nur zu Ölverlust führen, sondern auch auf gravierendere Probleme hindeuten können. Die Ölleitungen selbst können im Alter porös werden oder an den Verbindungsstellen undicht werden; ein vorsorglicher Austausch kann hier teure Folgeschäden verhindern, insbesondere da platzende Ölleitungen direkt vor dem Hinterrad auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Eine Motorabdichtung und Instandsetzung der Verblechung kann bei Vertragswerkstätten mitunter Kosten im Bereich von etwa 8.000 Euro verursachen. Ein kritischer Blick gilt auch dem Turbolader selbst. Der beim 3.3 Turbo verwendete KKK K27 Lader und der im 3.6 Turbo eingesetzte KKK K26/K27 Hybridlader sind zwar standfest, können aber bei hohen Laufleistungen, mangelnder Wartung (insbesondere dem wichtigen Kaltfahren nach starker Belastung) oder unsachgemäßem Chiptuning Schaden nehmen. Anzeichen für Probleme können übermäßige Rauchentwicklung aus dem Auspuff (blauer Rauch deutet auf verbranntes Öl hin), pfeifende Geräusche oder ein spürbarer Leistungsverlust sein. Eine Überholung oder ein Austausch des Turboladers ist eine kostspielige Angelegenheit und kann schnell Kosten von rund 1.100 Euro oder mehr verursachen.

Die Motoren selbst gelten als solide. Beim 3.3-Liter-Motor (M30/69), dessen Grundkonstruktion noch auf den 930 Turbo zurückgeht, sollte auf eine regelmäßige Überprüfung und Einstellung des Ventilspiels geachtet werden. Frühe Modelle des 3.3 Turbo waren zudem mit einem Zweimassenschwungrad von Freudenberg ausgestattet, dessen Gummielemente bekanntermaßen bei Laufleistungen um die 70.000 km ausfallen können. Ab 1992 wurden robustere LUK-Zweimassenschwungräder mit Metallfedern verbaut. Bei Fahrzeugen mit geringer Laufleistung sollte geprüft werden, ob hier bereits ein Austausch stattgefunden hat. Der 3.6-Liter-Motor (M64/50) ist eine modernere Konstruktion und gilt als drehfreudiger und im unteren Drehzahlbereich agiler. Dennoch ist auch er nicht frei von potenziellen Problemen. Eine sorgfältige Prüfung der Motorhistorie, inklusive Nachweisen über regelmäßige Wartung und eventuelle Reparaturen, ist unerlässlich. Ein Kompressionstest und eine Druckverlustprüfung können Aufschluss über den inneren Zustand des Motors geben. Eine Generalüberholung des gesamten Motors mit Austausch aller verschlissenen Teile kann Kosten von circa 16.000 Euro erreichen. Die Auspuffanlage, insbesondere die Wärmetauscher und die Flansche, können nach drei Jahrzehnten durchgebrannt oder korrodiert sein. Originalersatzteile sind hier sehr teuer; ein Endtopf von Porsche kostet beispielsweise rund 1.300 Euro.

Das im Porsche 964 Turbo ausschließlich verbaute manuelle Fünfganggetriebe des Typs G50 gilt als sehr robust und zuverlässig. Probleme mit der Synchronisation sind selten, können aber bei unsachgemäßer Behandlung oder extrem hohen Laufleistungen auftreten. Achten Sie bei einer Probefahrt auf leichtgängige und präzise Schaltvorgänge ohne Kratzgeräusche. Die Kupplung ist bei einem leistungsstarken Fahrzeug wie dem Turbo naturgemäß einem höheren Verschleiß ausgesetzt, insbesondere bei häufiger sportlicher Fahrweise oder im Stadtverkehr. Ein Rutschen der Kupplung, ein sehr hoher Greifpunkt des Pedals oder rupfendes Anfahren sind klare Indizien für eine verschlissene Kupplung. Der Austausch einer Kupplung kann, je nach Werkstatt und Umfang der Arbeiten, Kosten im Bereich von 1.300 bis 2.400 Euro verursachen. Für Fahrzeuge, die häufig auf der Rennstrecke bewegt werden sollen, kann eine verstärkte Sportkupplung eine sinnvolle Investition sein. Bei Fahrzeugen, die primär als Sammlerstück dienen oder im Alltag schonend bewegt werden, hält die Kupplung in der Regel deutlich länger. Unabhängig vom Nutzungsprofil ist eine gut funktionierende und präzise Schaltung essentiell für den Fahrspaß und die Werterhaltung des Fahrzeugs.

Fahrwerk, Bremsen und Lenkung: Präzision und Sicherheit im Fokus

Die Fahrdynamik eines Porsche 964 Turbo wird maßgeblich durch sein Fahrwerk, die Bremsanlage und die Lenkung bestimmt. Diese Komponenten sind nicht nur für den Fahrspaß, sondern auch für die Sicherheit von entscheidender Bedeutung und sollten daher bei einer Kaufinspektion besondere Beachtung finden. Das Fahrwerk des 964, eine Weiterentwicklung des klassischen Porsche-Layouts mit McPherson-Federbeinen vorn und Schräglenkern hinten, wurde für die Turbo-Modelle spezifisch abgestimmt und bietet eine gute Balance aus Sportlichkeit und Restkomfort. Dennoch können alters- und nutzungsbedingter Verschleiß die Fahreigenschaften negativ beeinflussen. Achten Sie bei einer Probefahrt auf ungewöhnliche Geräusche aus dem Fahrwerksbereich, wie Poltern oder Quietschen, die auf verschlissene Gummilager, Buchsen oder Stoßdämpfer hindeuten könnten. Die Stoßdämpfer selbst, insbesondere bei Fahrzeugen mit dem optionalen, elektronisch geregelten PASM-System, können mit der Zeit an Wirkung verlieren oder undicht werden. Ein Austausch ist hier oft kostspielig und kann, je nach Ausführung und Werkstatt, ab etwa 600 Euro pro Dämpfer bis zu über 5.000 Euro für eine komplette Fahrwerksüberholung mit hochwertigen Komponenten kosten. Auch die Federn können ermüden oder gar brechen, was sich in einer ungleichmäßigen Fahrzeughöhe oder einem schwammigen Fahrverhalten äußern kann.

Die Bremsanlage des Porsche 964 Turbo ist auf die hohe Motorleistung ausgelegt und entsprechend dimensioniert. Die Modelle verfügen über innenbelüftete Scheibenbremsen an allen vier Rädern, die für eine adäquate Verzögerung sorgen. Bei der Inspektion sollten der Zustand der Bremsscheiben (Riefenbildung, Mindestdicke) und der Bremsbeläge (Restbelagstärke) genau geprüft werden. Bei älteren Fahrzeugen können auch die Bremsleitungen korrodieren. Ein kompletter Satz Bremsscheiben und -beläge kann Kosten im Bereich von etwa 1.000 Euro verursachen, ohne die Arbeitszeit für den Einbau. Fading-Erscheinungen oder ein pulsierendes Bremspedal bei starker Beanspruchung können auf überhitzte oder verzogene Bremsscheiben hindeuten.

Die Lenkung des Porsche 964 Turbo ist bekannt für ihre Präzision und Direktheit. Serienmäßig war der 964 mit einer Servolenkung ausgestattet, die das Handling erleichtert. Bei der Probefahrt sollte auf übermäßiges Spiel in der Lenkung, ungewöhnliche Geräusche beim Lenken oder ein ungleichmäßiges Lenkgefühl geachtet werden. Probleme in diesem Bereich können auf verschlissene Spurstangenköpfe, Lenkgetriebelager oder Probleme mit der Servopumpe hindeuten. Die Reparatur oder der Austausch von Lenkungskomponenten kann ebenfalls mit erheblichen Kosten verbunden sein.

Interieur und Elektrik: Komfort und Funktionalität im Detail

Der Innenraum eines Porsche 964 Turbo spiegelt den sportlich-luxuriösen Anspruch der Marke wider. Hochwertige Materialien wie Leder und Alcantara (je nach Ausstattungsvariante) prägen das Bild. Dennoch hinterlässt die Zeit auch hier ihre Spuren. Bei der Begutachtung des Interieurs sollte auf den Zustand der Sitze geachtet werden. Risse im Leder, durchgesessene Polster oder abgenutzte Seitenwangen sind häufige Alterserscheinungen, deren Behebung kostspielig sein kann. Auch das Armaturenbrett und die Türverkleidungen sollten auf Risse, Verfärbungen oder lose Teile überprüft werden. Die Funktionalität aller Schalter und Bedienelemente, insbesondere der elektrischen Fensterheber, des Schiebedachs (falls vorhanden) und der Klimaanlage, sollte getestet werden. Die Klimaanlage ist ein bekannter Schwachpunkt vieler älterer Fahrzeuge; eine nicht funktionierende Anlage kann auf teure Reparaturen am Kompressor oder Undichtigkeiten im System hindeuten, deren Behebung schnell einige hundert bis über tausend Euro kosten kann.

Die elektrische Anlage des Porsche 964 ist komplex und kann im Alter zu Problemen führen. Korrodierte Kontakte, marode Kabel oder defekte Steuergeräte können vielfältige Fehlfunktionen verursachen. Besonders anfällig ist die Elektrik im Bereich der Scheinwerfer und Rückleuchten. Auch hier können Reparaturen, je nach Defekt, schnell ins Geld gehen. Das ABS-Steuergerät, ein sicherheitsrelevantes Bauteil, kann bei einem Defekt Kosten von rund 4.000 Euro für den Austausch verursachen.

Kostenübersicht (Schätzungen):

Motor & Antrieb

  • Motorabdichtung & Verblechung: ca. 8.000 €

  • Turbolader-Überholung oder Austausch: ca. 1.100 € oder mehr

  • Generalüberholung Motor (inkl. aller Verschleißteile): ca. 16.000 €

  • Endtopf Auspuffanlage (Original Porsche): ca. 1.300 €

  • Kupplungsaustausch (je nach Umfang): ca. 1.300–2.400 €

Fahrwerk & Bremsen

  • Einzelner Stoßdämpfer (Basis): ab 600 €

  • Komplette Fahrwerksüberholung (hochwertige Komponenten): bis über 5.000 €

  • Satz Bremsscheiben + Beläge (ohne Einbau): ca. 1.000 €

Lenkung

  • Reparatur/Austausch Lenkungskomponenten: erhebliche Kosten

Interieur & Elektrik

  • Reparatur Klimaanlage: einige Hundert bis über 1.000 € (je nach Defekt)

  • ABS-Steuergerät Austausch: ca. 4.000 €

Gebrauchtwagenpreise und Fazit (Mai 2025):

Die Preise für den Porsche 964 Turbo haben in den letzten Jahren spürbar angezogen – besonders bei seltenen und gut erhaltenen Exemplaren. Je nach Variante, Laufleistung, Historie und Originalität variiert das Preisniveau deutlich.

964 Turbo 3.3 (1990–1992):
Modelle mit höherer Laufleistung und einfacher Ausstattung beginnen aktuell bei rund 110.000 bis 130.000 Euro. Fahrzeuge mit guter Wartungshistorie, gepflegtem Zustand und Laufleistungen unter 100.000 km bewegen sich typischerweise im Bereich von 140.000 bis 180.000 Euro. Besonders originale Exemplare mit nachweisbarer Historie und Matching Numbers können auch deutlich darüber liegen.

964 Turbo 3.6 (1993–1994):
Der 3.6er Turbo ist deutlich seltener und gilt als begehrtes Sammlerstück. Die Einstiegspreise liegen hier aktuell bei etwa 220.000 bis 250.000 Euro für Fahrzeuge mit höherer Laufleistung. Gut dokumentierte Exemplare mit unter 100.000 km und wenigen Vorbesitzern kosten in der Regel 280.000 bis über 350.000 Euro. Fahrzeuge mit sehr geringer Laufleistung oder Sonderausstattungen (z. B. X88-Leistungskit) erzielen in Auktionen teils Preise über 400.000 Euro.

964 Turbo S (3.3 & 3.6):
Diese extrem limitierten Modelle – insbesondere der Turbo S Leichtbau (Sondermodell mit 3.3 l) oder der Turbo S 3.6 „Package Car“ – sind am Markt kaum verfügbar. Preise bewegen sich, abhängig vom Modell und Zustand, heute im Bereich von 500.000 Euro bis weit über 1 Million Euro. Für diese Varianten gelten Einzelbewertungen, da Ausstattung, Historie und Seltenheit entscheidend sind.

Wichtig: Eine professionelle Begutachtung inklusive technischer Prüfung, Kompressionstest und Lackschichtmessung ist bei allen 964 Turbo-Varianten dringend empfohlen. Aufgrund der hohen Ersatzteilpreise und spezifischen Schwachstellen sollten Rücklagen für Wartung und Instandhaltung fest eingeplant werden.

Fazit: Der Porsche 964 Turbo ist zweifellos ein faszinierendes Fahrzeug, das Fahrspaß und Werterhaltspotenzial vereint. Die hier aufgeführten Punkte stellen eine Orientierungshilfe dar, welche Aspekte beim Kauf besondere Aufmerksamkeit verdienen. Generell gilt: Je besser der Pflegezustand und je lückenloser die Wartungshistorie, desto geringer ist das Risiko unerwarteter und teurer Reparaturen. Für ein Fahrzeug dieser Kategorie ist es immer ratsam, vor dem Kauf eine gründliche Inspektion durch einen auf Porsche-Fahrzeuge spezialisierten Fachbetrieb durchführen zu lassen. Dies gilt insbesondere, wenn Sie selbst nicht über das notwendige Fachwissen verfügen. Die Kosten für eine solche Inspektion sind gut investiertes Geld und können Sie vor bösen Überraschungen bewahren.

Ob Sie den 964 Turbo als Wertanlage, für gelegentliche Ausfahrten, für den sportlichen Einsatz oder als täglichen Begleiter nutzen möchten – eine sorgfältige Auswahl und eine realistische Einschätzung des Fahrzeugzustands sind entscheidend. Ein gut erhaltener Porsche 964 Turbo wird Ihnen über viele Jahre Freude bereiten und möglicherweise sogar im Wert steigen. Bedenken Sie jedoch, dass auch ein gepflegter Klassiker regelmäßige Zuwendung und Wartung benötigt, die mit entsprechenden Kosten verbunden sein können. Wenn Sie diese Aspekte berücksichtigen, steht dem Traum vom eigenen Porsche 964 Turbo nichts mehr im Wege.