
993 Carrera und Carrera S (1993-1998)
Kaufberatung
Der Porsche 911 der Baureihe 993 stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte des legendären Sportwagens aus Zuffenhausen dar. Von 1993 bis 1998 produziert, repräsentiert er nicht nur die vierte Generation des 911, sondern auch den letzten Vertreter mit luftgekühltem Boxermotor. Diese Tatsache allein verleiht ihm einen besonderen Status unter Porsche-Enthusiasten und Sammlern gleichermaßen.
Die Carrera-Modelle bilden das Herzstück der 993-Palette. Sie verkörpern die perfekte Balance zwischen alltagstauglicher Nutzbarkeit und reinrassiger Sportwagenperformance. Der von Harm Lagaay entworfene 993 Carrera wird oft als einer der schönsten und ausgereiftesten 911er bezeichnet. In ihm kulminieren 30 Jahre Entwicklung des luftgekühlten Konzepts – seine Technik gilt als besonders robust und langlebig.
Der 993 Carrera besticht durch seine harmonische Linienführung mit integriertem Stoßfängersystem und neu gestalteten elliptischen Scheinwerfern. Zum ersten Mal nach 30 Jahren wurde das Profil der vorderen Kotflügel verändert, was dem 993 eine flachere, elegantere Front bescherte. Die neu entwickelte Mehrlenker-Hinterachse "LSA" (Leichtbau-Stabilität-Agilität) verbesserte das Fahrverhalten erheblich und reduzierte die für frühere 911er-Modelle typische Neigung zum Übersteuern.
Als letzter luftgekühlter 911 genießt der 993 Carrera heute einen Sonderstatus. Seine Wertentwicklung zeigt eine solide Tendenz nach oben. Seine außergewöhnliche Kombination aus klassischem Porsche-Feeling und verbesserter Alltagstauglichkeit macht ihn zu einem begehrten Klassiker, der sowohl als Wertanlage als auch als Fahrspaßgarant überzeugt.
Die einzelnen Modelle im Detail (1973-1977)
Porsche 911 Carrera (993)
Motor: 3,6-Liter-Boxer, luftgekühlt
Leistung:
Bis Modelljahr 1995: 200 kW (272 PS)
Ab Modelljahr 1996: 210 kW (286 PS) durch Vario-Ram-Ansaugsystem
Antrieb: Heckantrieb
Karosserievarianten: Coupé, Cabriolet
Besonderheit: Grundmodell der Baureihe
Produktionszahlen: Etwa 27.900 Coupés und 17.900 Cabriolets
Porsche 911 Carrera 4 (993)
Motor: Identisch zum Carrera
Antrieb: Allradantrieb mit Visco-Lamellenkupplung (5-35% Kraftverteilung nach vorne)
Karosserievarianten: Coupé, Cabriolet
Besonderheit: Verbesserte Traktion und Fahrstabilität
Produktion: Ab Modelljahr 1995
Porsche 911 Carrera S
Motor: 3,6-Liter-Boxer, 210 kW (286 PS)
Antrieb: Heckantrieb
Produktion: 1997-1998, nur 3.714 Exemplare
Besonderheit: Turbo-Karosserie (breitere Kotflügel) ohne Turbo-Technik, geteiltes und in Wagenfarbe lackiertes Spoilergitter
Porsche 911 Carrera 4S
Motor: 3,6-Liter-Boxer, 210 kW (286 PS)
Antrieb: Allradantrieb
Produktion: 1995-1998, 6.948 Exemplare
Besonderheit: Kombination aus Turbo-Karosserie, Turbo-Fahrwerk, Turbo-Bremsanlage und Carrera-Motor, umfangreiche Serienausstattung
Porsche 911 Targa (993)
Motor: Wie Carrera
Antrieb: Nur mit Heckantrieb
Besonderheit: Innovative Glaskonstruktion mit elektrisch verstellbarem Glasdach (erstmals beim 993)
Produktionszahl: Knapp 4.600 Exemplare
Produktion: Ab Modelljahr 1996
Karosserie und Exterieur
Die Karosserie des Porsche 993 Carrera war für ihre Zeit außergewöhnlich gut gegen Korrosion geschützt. Als erster vollständig verzinkter 911 leistete er Pionierarbeit im Bereich des Rostschutzes. Dennoch können bei heute bis zu 30 Jahre alten Fahrzeugen Korrosionsprobleme auftreten, insbesondere bei vernachlässigter Pflege.
Besondere Merkmale des Exterieurs
Erste umfassende Neugestaltung des traditionellen 911er-Designs seit den 1960er Jahren
Flachere, elegantere Front mit neu gestalteten elliptischen Scheinwerfern
Vollständig integrierte Stoßfänger anstelle der bei Vorgängermodellen separat abgesetzten Einheiten
Breites Heck mit einzigartigem Design der Rückleuchten
Keine "Torpedorohre" mehr als Auspuffendrohre
Geänderte Seitenlinie mit harmonischerem Übergang von der Frontscheibe zum Heck
Unterschiede der Carrera-Modelle
Carrera/Carrera 4: Standardbreite Karosserie
Carrera S/4S: Breite Turbo-Karosserie (ca. 6 cm breitere Kotflügel hinten)
Carrera S: Erkennbar am geteilten, in Wagenfarbe lackierten Spoilergitter
Carrera 4S: Hat durchgehendes schwarzes Spoilergitter
Schwachpunkte und Problembereiche
Achten Sie besonders auf die folgenden bekannten Problembereiche beim 993 Carrera:
Scheibenrahmen: Wie bereits beim Vorgänger 964 können an den Scheibenrahmen Rostprobleme auftreten, insbesondere wenn in der Vergangenheit ein unsachgemäßer Scheibentausch durchgeführt wurde. Ein Blick unter die Dichtungen in den Ecken ist unerlässlich.
Türfangbänder: Die Türfangbänder sind eine bekannte Schwachstelle. Defekte kündigen sich durch ein Knacken beim Öffnen der Tür an. Ein Austausch ist zwar möglich, aber mit erheblichem Aufwand verbunden.
Cabrio-Verdeckmechanik: Bei Cabriolets kommt es häufig zu Defekten an der Dachverriegelung und am elektrischen Verdecksystem. Es gab diesbezüglich sogar einen Rückruf von Porsche.
Haubenlifter: Mit zunehmendem Alter schwächen die Gasdruckdämpfer der Hauben. Ein Austausch ist jedoch relativ kostengünstig und einfach durchzuführen.
Prüftipps beim Kauf
Suchen Sie nach Hinweisen auf Unfallschäden, insbesondere unter den Kofferraumteppichen
Prüfen Sie die Unterbodenverkleidung auf Beschädigungen, die auf unsachgemäße Reparaturen oder Wartung hindeuten könnten
Kontrollieren Sie die Keder zwischen den Karosserieteilen auf Beschädigungen
Untersuchen Sie die Schweißnähte an der Unterseite der Fahrgastzelle
Überprüfen Sie besonders sorgfältig die Scheibenrahmen auf Rostansätze
Motor
Der Porsche 993 Carrera wird ausschließlich von luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotoren der M64-Familie angetrieben, die gegenüber dem Vorgänger 964 deutlich überarbeitet wurden. Bei den Carrera-Modellen kamen zwei Hauptvarianten zum Einsatz:
Carrera-Motoren (M64)
Hubraum: 3.600 cm³ (3,6 Liter)
Leistungsversionen:
Bis Modelljahr 1995: 200 kW (272 PS) bei 6.100 U/min, 330 Nm bei 5.250 U/min
Ab Modelljahr 1996: 210 kW (286 PS) bei 6.300 U/min, 340 Nm bei 5.250 U/min durch Einführung des Vario-Ram-Ansaugsystems
Besonderheiten: Hydrostößel statt mechanischer Ventileinstellung, überarbeitetes Zündsystem
Werksleistungssteigerungen
X51-Paket: Hubraumerweiterung auf 3,8 Liter mit 300 PS
Motorsport Kit 2: 299 PS, für höhere Endgeschwindigkeit (280 km/h)
Stärken der Carrera-Motoren
Hohe Zuverlässigkeit und Langlebigkeit
Robust gegen Überhitzung (besser als Vorgänger)
Wartungsfreundlicher durch Hydrostößel (keine regelmäßige Ventileinstellung nötig)
Hervorragende Laufkultur und unverkennbarer Sound
Typische Probleme und Schwachstellen
Bei Ölverlust sollte schleunigst Hand am Porsche 993 angelegt werden. Verschleppte Wartungen und Reparaturen können hier durchaus zu kapitalen Motorschäden führen.
Ölverluste:
Undichte Kurbelwellendichtringe
Defekte oder verzogene Ventildeckeldichtungen
Probleme mit Ölleitungen und Druckschläuchen
Empfehlung: Sofortige Reparatur bei Ölverlust, um Motorschäden zu vermeiden
Ölverbrauch:
Konzeptbedingt durch liegende Zylinder
Normal: ca. 1 Liter auf 1.000 km; bei Kurzstreckenbetrieb bis zu 1,5 Liter
Ursachen: Verschlissene Kolbenringe oder Ventilführungen
Äußert sich durch Blaurauch beim Kaltstart
Sekundärluftbohrungen:
Bei US-Modellen kann es zu Verkokungen kommen
Führt zu Problemen beim Start und erhöhtem Kraftstoffverbrauch
Kettentrieb:
Steuerketten und Führungen können bei hohen Laufleistungen Verschleiß zeigen
Regelmäßige Kontrolle auf Kettengeräusche empfehlenswert
Prüftipps beim Kauf
Auf Ölverluste an Motor und Öltank achten
Motorlauf im Kalt- und Warmzustand prüfen (kein Ruckeln oder unrundes Laufverhalten)
Blaurauch beim Kaltstart beobachten (in Maßen normal)
Servicehistorie prüfen: Regelmäßige Ölwechsel sind essenziell
Kompressionstest durchführen lassen
Der Motor des 993 Carrera gilt als letzter Höhepunkt der luftgekühlten Ära und ist bei korrekter Wartung außerordentlich haltbar. Viele Kinderkrankheiten des Vorgängers 964 wurden behoben. Dennoch ist die Wartung durch einen Spezialisten unerlässlich, um die Langlebigkeit zu gewährleisten.
Getriebe und Antrieb – Die Kraftübertragung
Der Porsche 993 Carrera wurde mit zwei unterschiedlichen Getriebebauarten angeboten, die jeweils ihre spezifischen Eigenschaften und Merkmale aufweisen:
Schaltgetriebe G50/20
Bauart: Neu entwickeltes 6-Gang-Schaltgetriebe
Besonderheiten: Erstmals 6-Gang-Getriebe in einem Serien-911
Schaltqualität: Präziser als Vorgängermodelle, kurze Schaltwege
Übersetzung: Sportlicher ausgelegt als Vorgänger, 6. Gang als Overdrive
Tiptronic S (4-Gang-Automatikgetriebe)
Bauart: 4-Gang-Automatik mit manueller Schaltmöglichkeit
Besonderheiten: Ab Modelljahr 1995 als Tiptronic S mit Schaltwippen am Lenkrad
Schaltlogik: Adaptive Getriebesteuerung, erkennt Fahrstil
Komfort: Für den Alltagseinsatz sehr angenehm, aber geringere Performance im Vergleich zum Handschalter
Antriebsvarianten der Carrera-Modelle
Heckantrieb (Carrera, Carrera S, Targa)
Klassische Porsche-Konfiguration
Puristischeres Fahrgefühl
Leichtere Bauweise, geringeres Gewicht
Direkteres Handling
Allradantrieb (Carrera 4, Carrera 4S)
Vereinfachtes System im Vergleich zum 964
Visco-Lamellenkupplung leitet 5-35% der Antriebskraft an die Vorderachse
Verbesserte Traktion und Fahrstabilität
Sicheres Handling unter schwierigen Bedingungen
Typische Probleme und Schwachstellen
Kupplungshydraulik:
Undichte Kupplungsgeber- und -nehmerzylinder
Äußert sich durch weichen oder ungleichmäßigen Druckpunkt
Motor- und Getriebelager:
Verschleiß führt zu spürbaren Vibrationen im Schaltknauf
Bei höherer Laufleistung oft austauschbedürftig
Antriebswellen:
Grundsätzlich robust, halten üblicherweise über 100.000 km
Klackern bei niedrigerer Laufleistung kann auf intensiven Rennstreckeneinsatz hindeuten
Allradsystem:
Reparaturen am Allradsystem erfordern Spezialwerkzeug und -wissen
Wartungsaufwand etwas höher als bei Hecktrieblern
Prüftipps beim Kauf
Kupplungspedal auf gleichmäßigen Druckpunkt und Widerstand prüfen
Bei der Probefahrt auf saubere, knackige Schaltvorgänge achten
Auf Geräusche und Vibrationen im Antriebsstrang achten
Bei Allradmodellen: Funktionskontrolle durch Porsche-Spezialisten empfehlenswert
Ungewöhnliche Geräusche beim Rangieren können auf Probleme mit den Antriebswellen hinweisen
Grundsätzlich gelten die Getriebe des 993 Carrera als robust und langlebig. Das 6-Gang-Schaltgetriebe bietet ein sportlicheres Fahrerlebnis, während die Tiptronic den Alltagskomfort erhöht - die Wahl ist letztlich eine Frage der persönlichen Präferenz.
Fahrwerk, Bremsen und Lenkung - Agilität und Sicherheit
Der Porsche 993 Carrera stellte einen bedeutenden Fortschritt in der Fahrwerkstechnologie der 911-Reihe dar. Die komplette Neugestaltung der Hinterachse revolutionierte das Fahrverhalten und beseitigte viele der für frühere 911er typischen Eigenarten.
Fahrwerkstechnologie
Vorderachse
MacPherson-Federbein-Konstruktion (weiterentwickelt)
Leichtmetall-Querlenker
Stabilisator
Hinterachse
Revolutionäre Mehrlenker-Hinterachse (LSA - Leichtbau, Stabilität, Agilität)
Aluminium-Querlenker und Längslenker
Deutlich verbesserte Spurführung und Stabilität
Reduzierte Neigung zum abrupten Übersteuern bei Lastwechseln
Federung und Dämpfung
Gas-Stoßdämpfer
Progressive Schraubenfedern
Verschiedene Abstimmungen je nach Modellvariante:
Standard-Fahrwerk bei Carrera-Modellen
Sportfederung beim Carrera S
Straffer abgestimmtes Fahrwerk beim Carrera 4S
Lenkung
Der 993 Carrera verfügt über eine hydraulische Servolenkung mit folgenden Eigenschaften:
Präzises Lenkgefühl mit exzellenter Rückmeldung
Ausgewogene Servounterstützung (weder zu leicht noch zu schwer)
Direktes Ansprechverhalten
Variable Unterstützung abhängig von der Geschwindigkeit
Typische Probleme und Schwachstellen
Stoßdämpfer:
Verschleiß bei höherer Laufleistung
Anzeichen: Schwammiges Fahrgefühl, erhöhtes Nicken beim Bremsen
Gummilager und Buchsen:
Alterungsbedingte Verhärtung und Rissbildung
Führt zu Fahrwerksgeräuschen und ungenauer Fahrwerksgeometrie
Achsgeometrie:
Verschobene Einstellungen nach Bordsteinanstößen oder Unfällen
Ungleichmäßiger Reifenabrieb als Folge
Prüftipps beim Kauf
Fahrwerk auf gleichmäßige Höhe prüfen (kein einseitiges Durchhängen)
Auf ungleichmäßigen Reifenabrieb achten
Bei der Probefahrt auf ungewöhnliche Geräusche beim Überfahren von Unebenheiten achten
Lenkspiel prüfen: Die Lenkung sollte spielfrei und präzise sein
Stoßdämpfertest: Nach kräftigem Niederdrücken einer Ecke sollte das Fahrzeug nur einmal nachschwingen
Achsgeometrie überprüfen lassen, insbesondere bei Fahrzeugen mit hoher Laufleistung oder bekannter Unfallhistorie
Das Fahrwerk des 993 Carrera gilt als Meilenstein in der Entwicklung des 911 und bietet eine überzeugende Kombination aus Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit. Bei guter Wartung bereitet es nur selten Probleme und trägt maßgeblich zum legendären Fahrerlebnis des letzten luftgekühlten Porsche 911 bei.
Bremsanlage
Die Bremsanlage des Porsche 993 Carrera wurde gegenüber dem Vorgängermodell 964 weiter optimiert und bietet eine hervorragende Verzögerungsleistung. Je nach Modellvariante kamen unterschiedliche Bremssysteme zum Einsatz:
Basisausstattung (Carrera, Carrera 4, Targa)
Vorderachse: 4-Kolben-Festsattelbremsen aus Aluminium, 304 mm Bremsscheiben
Hinterachse: 4-Kolben-Festsattelbremsen aus Aluminium, 299 mm Bremsscheiben
Besonderheit: Leichte Aluminiumbremssättel statt der früheren Gusseisensättel
Premium-Bremsanlage (Carrera 4S)
Vorderachse: "Big Red" 4-Kolben-Bremsen mit 322 mm großen, innenbelüfteten Bremsscheiben
Hinterachse: Verstärkte 4-Kolben-Bremsen mit größeren Bremsscheiben
Besonderheit: Deutlich verbesserte Bremsleistung und Standfestigkeit, rot lackierte Bremssättel
Carrera S
Breitere Bremsen als die Basisversion, aber nicht die vollständige Turbo-Bremsanlage
Alle Carrera-Modelle verfügten serienmäßig über ein 3-Kanal-ABS, das bei Porsche als ABS 5 bezeichnet wird und eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Systemen darstellt.
Typische Probleme und Schwachstellen
Korrosion der Aluminium-Bremssättel:
Besonders an den Befestigungsschrauben und Kolben
Bei starker Korrosion können die Bremssättel irreparabel beschädigt sein
Teurer Austausch notwendig (Neupreis pro Bremssattel ca. 1.000 Euro)
Festsitzende Bremskolben:
Bei selten gefahrenen Fahrzeugen häufiges Problem
Führt zu ungleichmäßiger Bremswirkung und einseitigem Bremsbelagverschleiß
ABS-Steuergerät:
Elektronikprobleme durch Alterung
Symptome: ABS-Warnleuchte, unregelmäßige Bremskraftverteilung
Bremsschläuche:
Alterungsbedingte Verhärtung und Porosität
Empfehlenswert: Austausch alle 6-8 Jahre
Prüftipps beim Kauf
Visuelle Inspektion der Bremssättel auf Korrosion
Prüfung der Bremsscheiben auf gleichmäßige Abnutzung und Riefen
Bremspedal auf Widerstand und Konsistenz testen: Es sollte nach 2/3 des Pedalwegs hart werden
Bei Probefahrt auf gleichmäßige Verzögerung ohne Rubbeln oder Zittern achten
ABS-Funktion prüfen: Bei Vollbremsung sollte das System spürbar eingreifen
Bremsflüssigkeit auf regelmäßigen Wechsel und korrekte Farbe prüfen (sollte klar, nicht bräunlich sein)
Die Bremsanlage des 993 Carrera gilt insgesamt als zuverlässig und leistungsfähig. Besonders die beim Carrera 4S eingesetzte Turbo-Bremsanlage setzt Maßstäbe und wird heute noch geschätzt. Bei guter Wartung bereitet die Bremsanlage nur selten Probleme, allerdings können Reparaturen aufgrund der hochwertigen Komponenten kostspielig sein.


Elektrik – Oft eine Quelle für Überraschungen
Die elektrischen Systeme des Porsche 993 Carrera sind für einen Sportwagen seiner Ära verhältnismäßig komplex, aber in der Regel zuverlässiger als bei früheren 911er-Generationen. Dennoch gibt es einige typische Schwachstellen, auf die potenzielle Käufer achten sollten.
Bordnetz und Stromversorgung
Batterie: 12V-Batterie im vorderen Kofferraum
Lichtmaschine: Robuste Ausführung mit guter Lebensdauer
Sicherungskasten: Unter der Lenksäulenverkleidung, zusätzliche Sicherungen im Motorraum
Elektrische Komfortausstattung der Carrera-Modelle
Klimaanlage: Erstmals mit verbesserter Kühlleistung im Vergleich zu Vorgängermodellen
Elektrische Fensterheber: Serienmäßig an beiden Türen
Elektrische Sitzverstellung: Optional, bei S-Modellen häufig serienmäßig
Sitzheizung: Optional erhältlich
Elektrisch verstellbare Außenspiegel: Je nach Ausstattungsvariante
Typische Probleme und Schwachstellen
Die elektrischen Systeme des 993 Carrera können aufgrund des Alters inzwischen zahlreiche alterungsbedingte Probleme aufweisen. Besonders folgende Komponenten sind anfällig:
Fensterhebermotoren:
Häufige Ausfälle durch Verschleiß
Reparatur meist kostengünstiger als kompletter Austausch
Klimaanlage:
Undichte Leitungen und Kompressorprobleme
Reparatur sehr aufwändig und kostspielig (ca. 2.000 Euro)
Kältemittelumstellung von R12 auf R134a bei älteren Fahrzeugen
Sitzhöhenverstellmotoren:
Versagen oft nach längerer Nutzung
Relativ kostengünstig zu reparieren
Targa-Dach-Elektrik:
Probleme mit den elektrischen Steuerungselementen
Fehlfunktionen des Verdecks bei Cabriolet-Modellen
Zentralverriegelung:
Ausfälle der Türschlösser oder der Steuereinheit
Symptom: Ungleichmäßiges Schließverhalten
Bordcomputer:
Display-Ausfälle oder fehlerhafte Anzeigen
Kompletter Austausch oft notwendig
Besonderheiten bei verschiedenen Carrera-Modellvarianten
Carrera S und 4S: Umfangreichere Serienausstattung (Klimaanlage, elektrische Sitze)
Targa: Leicht geänderte Kopfraumgestaltung durch Glasdachkonstruktion, zusätzliche Steuerelektronik für das Dachsystem
Cabrio: Spezielle Windschottkonstruktion, zusätzliche Bedienschalter für das Verdeck
Prüftipps beim Kauf
Alle elektrischen Funktionen systematisch testen (Fensterheber, Sitze, Spiegel, etc.)
Klimaanlage auf Kühlleistung prüfen
Bei Cabrios und Targas die Funktion des Daches mehrfach testen
Auf funktionierende Warnleuchten achten (sie sollten beim Einschalten der Zündung aufleuchten und dann erlöschen)
Heckscheibenheizung auf Funktion prüfen
Radio und Lautsprecher testen
Beleuchtungssysteme auf korrekte Funktion prüfen
Bei Xenon-Scheinwerfern: Leuchtweitenregulierung testen
Interieur – Der Charme des Authentischen
Das Interieur des Porsche 993 Carrera stellt eine gelungene Mischung aus traditionellem 911-Design und modernen Elementen dar. Als letzter luftgekühlter 911 verfügt er über ein Cockpit-Layout, das die klassische 911-Philosophie verkörpert und gleichzeitig verbesserten Komfort bietet.
Design und Ausstattung
Instrumententafel
Klassische Fünf-Rundinstrumente-Anordnung
Links: Drei Rundinstrumente für Öltemperatur, Öldruck und Ölstand
Zentral: Drehzahlmesser
Rechts: Tachometer und Uhr
Alle Anzeigen klar ablesbar mit weißen Ziffern und roten Zeigern
Sitze und Lenkrad
Lenkrad: Schlankeres Airbag-Lenkrad im Vergleich zum 964
Standardsitze: Gute Seitenführung, mäßiger Langstreckenkomfort
Sportsitze: Verbesserte Seitenführung, optisch attraktiver
Komfortsitze: Elektrisch verstellbar, mit oder ohne Sitzheizung
Innenraumvarianten der Carrera-Modelle
Standardausstattung: Teilledersitze, manuelle Sitzverstellung
Lederausstattung: Komplett mit Leder bezogene Sitze, Türverkleidungen und Armaturenbrett
Sonderausstattung: Individuelle Farbkombinationen durch "Exclusive"-Programm
Hinweis: Carrera S und 4S-Modelle kamen in der Regel mit einer umfangreicheren Serienausstattung, darunter oft auch Volllederausstattung, Klimaanlage und elektrische Sitze.
Typische Probleme und Schwachstellen
Sitzbezüge:
Verschleiß an den Seitenwangen, besonders bei Fahrersitz
Risse im Leder durch Alterung und UV-Strahlung
Armaturenbrett:
Rissbildung durch Sonneneinstrahlung, besonders bei Cabrios
Lackabplatzungen an Kunststoffteilen
Teppiche:
Abnutzung im Fußraum des Fahrers
Ausbleichen durch Sonnenlicht
Dachhimmel:
Ablösung besonders an den Rändern
Verschmutzung durch Alterung
Schaltknauf und Lenkrad:
Abgegriffene Oberflächen bei höherer Laufleistung
Ausbleichung der Lederfarbe
Prüftipps beim Kauf
Auf übermäßigen Verschleiß der Sitze achten, insbesondere an den Seitenwangen
Funktionsprüfung aller Sitzverstell- und Heizfunktionen
Zustand des Armaturenbretts auf Risse prüfen (besonders beim Cabrio)
Bei Cabrios: Zustand der hinteren Plastikscheibe prüfen
Fensterdichtungen auf Alterung und Funktionalität untersuchen
Zustand der Teppiche und des Dachhimmels kontrollieren
Alle Schalter und Hebel auf einwandfreie Funktion testen
Nach Feuchtigkeitsspuren im Innenraum suchen (Hinweis auf undichte Stellen)
Das Interieur des 993 Carrera ist im Vergleich zu modernen Fahrzeugen recht spartanisch, besticht aber durch seine ergonomisch durchdachte Gestaltung und die gute Rundumsicht. Die Verarbeitungsqualität ist ausgezeichnet, und bei guter Pflege kann der Innenraum auch nach Jahrzehnten noch in einem ansprechenden Zustand sein.
Worauf Sie beim Kauf achten sollten – Allgemeine Tipps
Der Erwerb eines Porsche 993 Carrera stellt eine bedeutende Investition dar und sollte wohlüberlegt sein. Als Teil der letzten luftgekühlten 911-Generation genießt er einen besonderen Status unter Sammlern und Enthusiasten. Hier sind die wichtigsten Punkte, die Sie beim Kauf beachten sollten:
Dokumentation und Historie
Lückenlose Wartungshistorie
Regelmäßige Ölwechsel (idealerweise alle 10.000 km)
Zahnriemenwechsel an den Doppelzündverteilern
Einhaltung der Porsche-Wartungsintervalle
Matching-Numbers (Motor- und Fahrgestellnummer stimmen überein)
Originallack oder gut dokumentierte Neulackierung
Anzahl und Art der Vorbesitzer
Technische Untersuchung
Probefahrt:
Kaltstartverhalten (kein übermäßiges Blauen)
Gleichmäßiger Motorlauf
Präzises Schaltverhalten
Fahrwerksgeräusche bei Unebenheiten
Bremsverhalten (kein Ziehen zur Seite)
Inspektionen:
Unterboden auf Korrosion und Beschädigungen
Motorraum auf Ölverluste
Karosserie auf versteckte Unfallschäden
Modellspezifische Kauftipps
Carrera vs. Carrera S/4S:
S-Modelle bieten mehr Ausstattung und exklusivere Optik
Basis-Carrera oft günstiger im Unterhalt
Coupé vs. Cabrio vs. Targa:
Coupé: Steifste Karosserie, beste Wertstabilität
Cabrio: Höhere Unterhaltskosten durch Verdeckmechanik
Targa: Glas-Schiebedach anfällig für Probleme
Besonders zu beachtende Punkte bei Carrera-Modellen
Diese Punkte sollten bei der Inspektion eines 993 Carrera besonders gründlich geprüft werden:
Ölverluste am Motor: Ventildeckel, Kurbelwellendichtungen und Ölleitungen sind typische Schwachstellen, die zu kritischen Motorproblemen führen können.
Ölverbrauch: Ein gewisser Ölverbrauch ist normal (ca. 1L/1000km), aber übermäßiger Verbrauch deutet auf Probleme mit Kolbenringen oder Ventilführungen hin.
Scheibenrahmen-Korrosion: Besonders an den Ecken unter den Dichtungen können sich Rostprobleme verbergen.
Türfangbänder: Knackende Geräusche beim Öffnen der Türen deuten auf verschlissene Türfangbänder hin.
Klimaanlage: Eine nicht funktionierende Klimaanlage kann sehr kostspielige Reparaturen nach sich ziehen.
Getriebe: Bei Handschaltgetrieben auf saubere, präzise Schaltvorgänge achten. Bei Tiptronic auf verzögerte oder ruckartige Gangwechsel achten.
Wertsteigerungspotenzial und Sammlerwert
Besonders wertvolle Carrera-Varianten:
Carrera S (geringe Stückzahl, nur 3.714 Exemplare)
Carrera 4S (attraktive Kombination aus Turbo-Optik und Carrera-Motor)
Fahrzeuge mit Werksleistungssteigerung (X51, Motorsport Kit)
Wertsteigernde Faktoren:
Seltene, nicht katalogmäßige Farben aus dem "Exclusive"-Programm
Spezielle Innenausstattungen
Niedrige Laufleistung
Lückenlose Geschichte
Originaler Zustand
Kaufabwicklung
Detaillierter Kaufvertrag mit Beschreibung aller bekannten Mängel
Bei Sammlerstücken idealerweise ein aktuelles Wertgutachten vorlegen lassen
Besichtigung niemals bei Regen oder Dunkelheit
Immer mit ausreichend Zeit und idealerweise in Begleitung eines Porsche-Spezialisten
Spezialwerkstatt-Check vor dem Kauf durchführen lassen
Der 993 Carrera ist als Teil der letzten luftgekühlten Porsche 911 Generation ein begehrtes Sammlerstück mit stabilem Werterhalt. Die Investition in ein gutes Exemplar kann sich langfristig auszahlen, sowohl in Bezug auf Fahrfreude als auch auf Wertbeständigkeit. Wichtiger als die günstigste Variante zu finden, ist es, ein ehrliches, gut gewartetes Exemplar zu erwerben.
Kostenübersicht (Schätzungen):
Die Instandhaltung eines Porsche 993 Carrera erfordert ein gewisses Budget. Hier eine Übersicht über typische Reparaturkosten speziell für die Carrera-Modelle (Stand 2025):
Motor und Getriebe – Reparaturkosten (ungefähr)
• Ölwechsel mit Filter: 250 – 300 €
• Ventildeckeldichtungen erneuern: 800 – 1.200 €
• Kurbelwellensimmering ersetzen: 1.500 – 2.500 €
• Steuerkette und Spanner erneuern: 2.000 – 3.000 €
• Kupplung komplett erneuern: 1.800 – 2.500 €
• Motorüberholung (komplett): 12.000 – 18.000 €
• Getriebe überholen: 3.500 – 6.000 €
• Zahnriemen Doppelzündverteiler: 500 – 800 €
• Antriebswelle erneuern (pro Seite): 600 – 900 €
Fahrwerk und Bremsen – Reparaturkosten (ungefähr)
• Stoßdämpfer komplett erneuern: 1.200 – 2.000 €
• Bremsbeläge vorne und hinten: 500 – 800 €
• Bremsscheiben und -beläge komplett: 1.500 – 2.500 €
• Bremssattel überholen (pro Stück): 400 – 600 €
• Bremssattel neu (pro Stück): 800 – 1.200 €
• Lenkgetriebe erneuern: 1.500 – 2.500 €
• Achsvermessung: 250 – 400 €
• Querlenker erneuern (pro Seite): 600 – 800 €
Karosserie und Elektrik – Reparaturkosten (ungefähr)
• Klimaanlage instandsetzen: 1.500 – 2.500 €
• Lackierung eines Kotflügels: 800 – 1.200 €
• Komplettlackierung: 8.000 – 15.000 €
• Türfangbänder erneuern (pro Tür): 800 – 1.500 €
• Fensterheber-Motor: 300 – 500 €
• Sitzhöhenverstellmotor: 350 – 600 €
• Cabrio-Verdeckmotor: 900 – 1.500 €
• Targa-Dach-Mechanik überholen: 1.500 – 3.000 €
• Zentralelektronik erneuern: 1.200 – 2.000 €
Wartungskosten (inkl. Intervalle)
• Kleine Inspektion: 500 – 800 € → jährlich oder alle 10.000 km
• Große Inspektion: 1.200 – 1.800 € → alle 30.000 km
• Bremsflüssigkeitswechsel: 150 – 250 € → alle 2 Jahre
• Zündkerzenwechsel: 400 – 600 € → alle 30.000 km
• Luftfilterwechsel: 150 – 250 € → alle 30.000 km
• Klimaanlagenwartung: 200 – 350 € → alle 2 Jahre
Laufende Kosten pro Jahr (bei ca. 10.000 km Fahrleistung)
• Versicherung (Vollkasko): 800 – 2.000 €
• Kfz-Steuer: 450 – 550 €
• Kraftstoffkosten: 2.000 – 3.000 €
• Reifen (anteilig): 400 – 600 €
• Wartungsrücklagen: 1.500 – 3.000 €
Die Kosten können je nach Fachwerkstatt, Region und Zustand des Fahrzeugs erheblich variieren. Porsche-Vertragswerkstätten berechnen in der Regel höhere Preise als freie Spezialwerkstätten. Bei selten gefahrenen Sammlerstücken fallen die kilometerabhängigen Kosten niedriger aus, allerdings entstehen dann oft Standschäden, die zusätzliche Reparaturen erforderlich machen können.
Erfahrungsgemäß sollte man für den Unterhalt eines 993 Carrera mit jährlichen Kosten zwischen 3.000 und 6.000 Euro rechnen, ohne größere Reparaturen einzukalkulieren. Bei intensiver Nutzung oder bei Fahrzeugen mit Defiziten können die Kosten deutlich höher ausfallen.
Gebrauchtwagenpreise und Fazit (Mai 2025):
Die Preise für den Porsche 993 Carrera haben sich in den vergangenen Jahren auf hohem Niveau stabilisiert. Als Teil der letzten luftgekühlten 911-Generation genießt er einen besonderen Status unter Sammlern und Enthusiasten. Hier eine Übersicht der aktuellen Marktpreise speziell für die Carrera-Modelle (Stand 2025):
Carrera (Basis-Modelle)


Allradmodelle und S-Versionen


Preisbeeinflussende Faktoren
Wertsteigernd
Niedrige Laufleistung (unter 100.000 km)
Lückenlose Wartungshistorie bei Porsche oder renommierten Spezialisten
Seltene Originalfarben (insbesondere aus dem "Exclusive"-Programm)
Matching-Numbers (originale Motor-Getriebe-Kombination)
Erstbesitz oder wenige Vorbesitzer
Sonderausstattungen ab Werk
Werksleistungssteigerungen (X51, Motorsport Kit)
Unfallfrei
Originallack
Deutsches Fahrzeug (keine Reimport-Historie)
Wertmindernd
Hohe Laufleistung (über 150.000 km)
Lückenhafte Wartungshistorie
Unfallschäden oder schlechte Reparaturen
Nicht originale Umbauten oder Modifikationen
Automatikgetriebe (Tiptronic) bei Sammlerfahrzeugen
Sichtbare Korrosion
Reimport aus USA oder anderen Regionen
Viele Vorbesitzer
Preisentwicklung und Ausblick
Die Preisentwicklung des 993 Carrera zeigt nach einem starken Anstieg zwischen 2015 und 2020 nun eine gewisse Stabilisierung. Während besonders seltene Varianten und Exemplare in herausragendem Zustand weiterhin leicht im Wert steigen können, haben sich die Preise für Standardmodelle auf hohem Niveau eingependelt.
Für die kommenden Jahre ist zu erwarten:
Stabile bis leicht steigende Preise für gepflegte Exemplare
Überdurchschnittliche Wertsteigerung bei Sondermodellen und Raritäten
Zunehmende Preisdifferenzierung nach Zustand und Historie
Höhere Wertschätzung für originale, unrestaurierte Exemplare in gutem Zustand
Für Käufer bedeutet dies, dass der 993 Carrera weiterhin eine solide Wertanlage darstellen kann, wenn in ein qualitativ hochwertiges Exemplar investiert wird. Die Zeiten extremer Wertsteigerungen scheinen jedoch vorerst vorbei zu sein.
Fazit
Der Porsche 911 (993) Carrera repräsentiert einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte des legendären Sportwagens aus Zuffenhausen. Als Teil der letzten luftgekühlten 911-Generation vereint er auf einzigartige Weise die klassischen Porsche-Tugenden mit technischen Verbesserungen, die ihn auch heute noch zu einem attraktiven Fahrzeug machen.
Die Stärken des 993 Carrera
Zeitloses Design: Die Linienführung des 993 gilt für viele als die gelungenste aller 911-Generationen
Ausgereifter Motor: Der luftgekühlte Boxermotor verkörpert den Höhepunkt einer über 30-jährigen Entwicklung
Fahrdynamik: Die Mehrlenker-Hinterachse verbessert das Fahrverhalten erheblich gegenüber früheren 911-Modellen
Robuste Technik: Weniger Kinderkrankheiten als Vorgängermodelle, langlebige Konstruktion
Wertstabilität: Als letzter luftgekühlter 911 genießt der 993 einen Sonderstatus bei Sammlern
Vielseitigkeit: Von alltagstauglichen Basismodellen bis hin zu kompromisslosen Sportversionen reicht die Palette
Die Herausforderungen
Alterungsbedingte Probleme: Trotz guter Grundsubstanz zeigen viele 993er inzwischen altersbedingte Verschleißerscheinungen
Kostspielige Wartung: Spezialisiertes Fachwissen und teilweise teure Ersatzteile
Ölverluste: Konzeptbedingte Neigung zu Undichtigkeiten an Motordichtungen
Hohe Anschaffungskosten: Die Preise haben in den letzten Jahren stark angezogen
Elektronikprobleme: Mit zunehmendem Alter treten vermehrt Probleme mit den elektrischen Systemen auf
Unfallinstandsetzung: Schwierig und kostspielig, unsachgemäße Reparaturen können den Wert stark mindern
Kaufempfehlungen für Carrera-Modelle
Für Einsteiger
Ein gut gepflegter Carrera mit manueller Schaltung und lückenloser Wartungshistorie stellt den idealen Einstieg in die Welt des luftgekühlten 911 dar. Besonders die Modelle ab Modelljahr 1996 mit dem VarioRam-Motor bieten ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Für Enthusiasten
Der Carrera 4S vereint die attraktive breite Karosserie des Turbo mit dem zuverlässigen Saugmotor und bietet so ein ausgewogenes Paket aus Fahrleistung, Alltagstauglichkeit und Wertstabilität.
Für Sammler
Die limitierten Sondermodelle wie der Carrera S stellen die Spitze der Wertanlage dar. Besonders Fahrzeuge mit seltenen Farbkombinationen, geringer Laufleistung und umfangreicher Dokumentation bieten das beste Wertsteigerungspotential.
Abschlussbewertung
Der Porsche 993 Carrera verkörpert den Abschluss einer Ära, die mit der Einführung des wassersgekühlten 996 im Jahr 1998 endete. Er kombiniert das ursprüngliche 911-Konzept mit moderner Technik und bietet ein unverfälschtes, analoges Fahrerlebnis, das moderne Sportwagen kaum noch vermitteln können.
Trotz seiner inzwischen über 25 Jahre ist der 993 Carrera auch heute noch ein konkurrenzfähiger Sportwagen, der auf der Landstraße und gelegentlich auf der Rennstrecke eine hervorragende Figur macht. Als Sammlerstück und Wertanlage bietet er eine gewisse Sicherheit, solange in ein gepflegtes Exemplar investiert wird.
Die Anschaffung eines 993 Carrera sollte wohlüberlegt sein und idealerweise mit fachkundiger Beratung erfolgen. Die Investition in eine professionelle Kaufberatung und einen gründlichen Fahrzeugcheck kann spätere Kosten für unerwartete Reparaturen erheblich reduzieren.
Wer sich für den Kauf eines 993 Carrera entscheidet, erhält nicht nur einen Sportwagen von zeitloser Schönheit und beeindruckender Fahrdynamik, sondern auch ein Stück Automobilgeschichte – den letzten Vertreter einer legendären Dynastie luftgekühlter Porsche-Sportwagen.