
911 F-Modell Die erste Generation (1964-1968)
Kaufberatung
Die Faszination, die von den frühen Porsche 911 Modellen ausgeht, ist ungebrochen. Insbesondere die erste Generation, bekannt als F-Modell und gebaut von 1964 bis 1968 (wobei die F-Modell Bezeichnung oft bis 1973 für die "Langhauber" verwendet wird, wir konzentrieren uns hier jedoch auf die puristischen Ursprungsjahre bis einschließlich Modelljahr 1968), verkörpert den Mythos Porsche in seiner reinsten Form. Mit ihrer filigranen Linienführung, dem charakteristischen luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotor im Heck und einem Fahrerlebnis, das Direktheit und Agilität zelebriert, sind diese Fahrzeuge begehrte Sammlerstücke und zugleich anspruchsvolle Klassiker. Der Erwerb eines solchen Ur-Elfers ist jedoch nicht nur eine emotionale, sondern auch eine komplexe Angelegenheit. Jahrzehnte an Geschichte, potenzielle Standschäden, mehr oder weniger professionell durchgeführte Restaurierungen und die spezifischen technischen Eigenheiten dieser frühen Modelle erfordern ein hohes Maß an Sachkenntnis und Sorgfalt. Diese Kaufberatung soll Ihnen als umfassender Leitfaden dienen, die typischen Schwachstellen der Porsche 911 F-Modelle der Baujahre 1964 bis 1968 zu verstehen, potenzielle Risiken zu erkennen und Ihnen helfen, eine fundierte Entscheidung beim Kauf Ihres Traumwagens zu treffen. Wir werden die verschiedenen Modellvarianten beleuchten, detailliert auf kritische Bereiche wie Karosserie, Motor, Getriebe, Fahrwerk, Elektrik und Interieur eingehen und Ihnen konkrete Tipps für die Besichtigung und Bewertung eines Fahrzeugs an die Hand geben. Dabei werden wir auch auf geschätzte Kosten für typische Reparaturen und Wartungsarbeiten eingehen, um Ihnen ein realistisches Bild des finanziellen Aufwands zu vermitteln. Dennoch sei an dieser Stelle eindrücklich darauf hingewiesen, dass die Konsultation eines ausgewiesenen Experten für klassische Porsche Fahrzeuge vor dem Kauf unerlässlich ist. Kein Ratgeber kann die geschulten Augen und die Erfahrung eines Spezialisten ersetzen, der ein Fahrzeug vor Ort inspiziert. Begleiten Sie uns auf eine Reise in die faszinierende Welt der ersten Porsche 911 und erfahren Sie, worauf es ankommt, um ein Stück Automobilgeschichte mit Freude und Verstand zu besitzen.
Modellvarianten des Porsche 911 F-Modells (1964-1968)
Innerhalb der ersten Generation des Porsche 911, die von 1964 bis 1968 produziert wurde (oft als F-Modell bezeichnet, obwohl die F-Serie bis 1973 reichte), gab es verschiedene Varianten, die sich in Motorisierung, Ausstattung und teilweise auch Karosserie unterschieden. Die Kenntnis dieser Varianten ist für einen potenziellen Käufer entscheidend, da sie sich erheblich im Wert, in der Verfügbarkeit von Ersatzteilen und im Fahrerlebnis unterscheiden können.
Porsche 911 (Urmodell/Basis) – 2.0 Liter (1964-1967)
Motor: 2.0-Liter Sechszylinder-Boxermotor, anfangs mit Solex-Vergasern, später mit Weber Vergasern. Leistung: 130 PS bei 6.100 U/min.
Besonderheiten: Dies ist das ursprüngliche Modell, das den Grundstein für die 911-Legende legte. Frühe Modelle (1964/65) sind besonders selten und begehrt. Sie hatten noch einige Merkmale, die später geändert wurden (z.B. 4-Schrauben-Fuchsfelgen, bestimmte Interieurdetails).
Worauf achten: Rost ist ein Hauptproblem bei allen frühen 911ern. Motoröllecks sind ebenfalls häufig. Die originalen Solex-Vergaser können problematisch sein und wurden oft durch Weber ersetzt; die Originalität ist hier ein Faktor. Die Fahrgestellnummern und Motornummern sollten übereinstimmen (Matching Numbers).
Porsche 911S – 2.0 Liter (ab 1966)
Motor: 2.0-Liter Sechszylinder-Boxermotor mit höherer Verdichtung, schärferen Nockenwellen und größeren Ventilen. Leistung: 160 PS bei 6.600 U/min. Ausgestattet mit Weber-Vergasern (später mechanische Bosch-Einspritzung).
Besonderheiten: Das erste „S“-Modell, das für mehr Leistung und sportlicheres Fahrverhalten stand. Erkennbar an den charakteristischen Fuchsfelgen (erstmals serienmäßig bei einem Porsche), belüfteten Bremsscheiben und oft einem Stabilisator an der Vorderachse. Innen gab es oft eine hochwertigere Ausstattung.
Worauf achten: Neben den allgemeinen F-Modell-Problemen (Rost, Motoröllecks) sind die spezifischen S-Teile (Motor, Bremsen, Felgen) wichtig für die Originalität und den Wert. Die Motoren sind aufgrund ihrer höheren Leistung und Komplexität anspruchsvoller in der Wartung.
Porsche 911L – 2.0 Liter (1968)
Motor: 2.0-Liter Sechszylinder-Boxermotor, 130 PS bei 6.100 U/min (identisch mit dem Basismodell).
Besonderheiten: Das L-Modell (für Luxus) wurde nur für das Modelljahr 1968 angeboten und ersetzte quasi das Basismodell, bevor 1969 der 911T als neues Einstiegsmodell eingeführt wurde. Es bot eine bessere Ausstattung als das vorherige Basismodell und positionierte sich zwischen dem T (Touring, später eingeführt) und dem E (Einspritzung, später eingeführt) sowie dem S (Super).
Worauf achten: Da es sich um ein einjähriges Modell handelt, ist es seltener als ein Basis-911er aus anderen Jahren dieser Periode. Ansonsten gelten die gleichen Prüfpunkte wie für andere F-Modelle.
Porsche 911T – 2.0 Liter (ab Modelljahr 1968, aber hauptsächlich ab 1969 relevant für die F-Serie)
Motor: 2.0-Liter Sechszylinder-Boxermotor, Leistung: 110 PS bei 5.800 U/min.
Besonderheiten: Eingeführt als günstigeres Einstiegsmodell. Der Motor hatte eine geringere Verdichtung und andere Vergaser (Zenith 40 TIN) als die stärkeren Modelle. Für den US-Markt gab es auch eine Version mit mechanischer Einspritzung.
Worauf achten: Obwohl die Leistung geringer ist, teilt es viele Komponenten mit den anderen Modellen. Rost und allgemeiner Zustand sind die Hauptkriterien. Die geringere Leistung macht es heute zu einer etwas weniger gefragten Variante, was sich im Preis widerspiegeln kann.
Porsche 912 (Kein 911, aber oft im Kontext erwähnt)
Obwohl kein echter 911, da er mit dem Vierzylinder-Motor des Porsche 356 SC ausgestattet war, wurde der 912 parallel zum 911 angeboten und teilte sich dessen Karosserie. Er war als preisgünstigere Alternative gedacht. Motor: 1.6-Liter Vierzylinder-Boxermotor, 90 PS. Worauf achten: Die Karosserieprobleme sind identisch mit denen des 911. Der Motor ist einfacher und robuster, aber auch hier sind Ölverluste und altersbedingter Verschleiß möglich.
Allgemeine Punkte für alle F-Modelle (1964-1968):
Rost: Dies ist der größte Feind dieser Fahrzeuge. Besonders kritische Bereiche sind die Längsträger, Schweller, Bodenbleche (insbesondere unter der Batterie und im Bereich der Pedalerie), Lampentöpfe, Türenunterkanten und die Bereiche um die Scheibendichtungen.
Motoröllecks: Aufgrund des Alters und der Konstruktion sind Öllecks häufig. Es ist wichtig zu bestimmen, woher sie kommen und wie gravierend sie sind. Einige Lecks sind tolerierbar, andere deuten auf teure Reparaturen hin.
Fahrwerk und Lenkung: Buchsen, Lager und Dämpfer verschleißen. Spiel in der Lenkung oder im Fahrwerk sollte untersucht werden.
Bremsen: Die Bremsen sollten dem Alter und der Leistung des Fahrzeugs entsprechen. Frühe Modelle hatten keine Bremskraftverstärkung.
Originalität: Für Sammler und Enthusiasten ist die Originalität (Matching Numbers für Motor und Getriebe, originale Farbe, Ausstattung) ein wichtiger Wertfaktor. Umbauten oder nicht originale Teile können den Wert mindern.
Historie und Dokumentation: Eine gut dokumentierte Fahrzeughistorie mit Servicebelegen, Restaurierungsnachweisen etc. ist sehr wertvoll und gibt Aufschluss über die Pflege und den Zustand des Fahrzeugs.
Diese Informationen sollten Ihnen helfen, die verschiedenen Varianten des Porsche 911 F-Modells der ersten Generation besser zu verstehen und worauf Sie bei einer potenziellen Anschaffung achten sollten.
Karosserie – Das Fundament des Klassikers
Die Karosserie ist bei einem klassischen Fahrzeug wie dem Porsche 911 F-Modell einer der wichtigsten Aspekte bei der Kaufentscheidung. Aufgrund des Alters der Fahrzeuge und der damaligen Fertigungsmethoden ist Rost ein häufig anzutreffendes Problem. Eine gründliche Inspektion ist hier unerlässlich, um spätere kostspielige Überraschungen zu vermeiden.
Typische Schwachstellen und worauf Sie achten sollten:
Vordere Kotflügel und Lampentöpfe: Diese Bereiche sind anfällig für Rost, insbesondere an den Scheinwerfereinfassungen und den unteren Kanten der Kotflügel. Achten Sie auf Blasenbildung im Lack oder bereits sichtbare Korrosion.
Mögliche Reparaturkosten: Je nach Schweregrad können Reparaturen hier von einigen hundert bis zu mehreren tausend Euro reichen, falls ganze Blechteile ersetzt werden müssen.
A-Säulen und Stehbleche: Rost kann sich hier oft unbemerkt von innen nach außen fressen. Klopfen Sie diese Bereiche vorsichtig ab und achten Sie auf weiche Stellen oder verdächtige Lackausbesserungen.
Mögliche Reparaturkosten: Komplexere Schweißarbeiten können hier schnell €1.000 - €3.000 pro Seite erreichen.
Batteriekästen im Kofferraum: Ausgelaufene Batteriesäure und eindringende Feuchtigkeit können hier über die Jahre erhebliche Schäden anrichten. Überprüfen Sie den Zustand der Bleche sorgfältig.
Mögliche Reparaturkosten: Der Ersatz von Blechteilen in diesem Bereich kann €500 - €1.500 kosten.
Schwellerbereich und Wagenheberaufnahmen: Dies sind tragende Teile der Karosserie und oft stark von Rost befallen. Die Wagenheberaufnahmen können komplett durchgerostet sein. Drücken Sie fest gegen die Schweller, um deren Stabilität zu prüfen.
Mögliche Reparaturkosten: Eine Sanierung der Schweller kann sehr aufwendig sein und Kosten von €2.000 - €6.000 oder mehr verursachen, je nach Zustand.
Bodenbleche und Sitzmulden: Heben Sie die Teppiche an und prüfen Sie die Bodenbleche auf Durchrostungen, insbesondere im Bereich der Pedalerie und unter den Sitzen.
Mögliche Reparaturkosten: Das Einschweißen neuer Bodenbleche kann, je nach Umfang, €1.000 - €4.000 kosten.
Verstärkungen vor den hinteren Radläufen (sog. "Bananen"): Diese Bereiche sind oft Sammelpunkte für Schmutz und Feuchtigkeit und daher rostanfällig.
Mögliche Reparaturkosten: Kleinere Reparaturen können hier mit einigen hundert Euro zu Buche schlagen, größere Sanierungen entsprechend mehr.
Hintere Stoßdämpferdome und Drehstabaufnahmen: Diese fahrwerksrelevanten Punkte sind ebenfalls korrosionsgefährdet. Eine genaue Inspektion ist hier wichtig für die Fahrsicherheit.
Mögliche Reparaturkosten: Aufwendige Schweißarbeiten können hier notwendig werden, die Kosten sind schwer pauschal zu beziffern, können aber im vierstelligen Bereich liegen.
Targa-Modelle: Achten Sie besonders auf den Zustand des Targabügels und der Dichtungen des Targadachs sowie des (bei frühen Modellen) Softwindows. Wassereinbrüche sind hier häufig und können zu erheblichen Rostschäden führen.
Mögliche Reparaturkosten: Die Erneuerung von Dichtungen kann bereits einige hundert Euro kosten. Rostreparaturen am Targabügel oder der Austausch eines beschädigten Softwindows können schnell vierstellige Beträge erreichen.
Allgemeine Hinweise zur Karosserieinspektion:
Unfallschäden: Achten Sie auf ungleichmäßige Spaltmaße an Türen, Hauben und Kotflügeln. Untersuchen Sie den Lack auf Farbunterschiede oder Spachtelspuren. Eine Messung der Lackdicke kann Aufschluss über versteckte Reparaturen geben.
Restaurierungsqualität: Fragen Sie nach der Historie des Fahrzeugs und eventuellen Restaurierungen. Eine schlecht durchgeführte Restaurierung kann mehr Probleme verursachen als ein ehrliches, unrestauriertes Fahrzeug.
Hohlraumversiegelung: Prüfen Sie, ob eine Hohlraumversiegelung vorhanden ist. Dies kann ein Indiz für eine sorgfältige Pflege sein, aber auch frische Versiegelungen können Rost verdecken.
Die Karosserie ist oft der kostenintensivste Teil bei der Restaurierung eines klassischen Porsche. Eine gründliche Begutachtung vor dem Kauf, idealerweise mit einem Experten, ist daher unerlässlich, um das Risiko teurer Überraschungen zu minimieren.
Motor – Herzstück mit Charakter
Die luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotoren der frühen Porsche 911 Modelle sind legendär für ihre Robustheit und Leistungsentfaltung. Dennoch sind sie nach über 50 Jahren nicht vor Verschleiß und potenziellen Problemen gefeit. Eine genaue Prüfung des Motors ist vor dem Kauf unerlässlich.
Motorvarianten und Spezifikationen (1964-1968):
Die F-Modelle dieser Ära waren primär mit 2.0-Liter Motoren ausgestattet, die je nach Modellvariante und Baujahr unterschiedliche Leistungsstufen und technische Spezifikationen aufwiesen:
Porsche 911 (Basis): Ca. 130 PS. Anfänglich mit Solex-Vergasern, später oft auf Weber umgerüstet.
Porsche 911 S: Ca. 160 PS. Oft mit Weber-Vergasern oder später mechanischer BoschEinspritzung.
Porsche 911 L: Ca. 130 PS. Porsche 911 T (ab Mj. 1968): Ca. 110 PS, oft mit Zenith-Vergasern.
Typische Schwachstellen und worauf Sie achten sollten:
Ölverlust: Ein häufiges Thema bei älteren Motoren.
Überprüfen Sie: Simmerringe (Kurbelwelle, Zwischenwelle): Können spröde werden und zu Undichtigkeiten führen.
Ventildeckeldichtungen: Oft eine Quelle für kleinere Öl-Leckagen. Ölleitungen und -schläuche: Porosität und Risse können auftreten.
Stößelschutzrohre: Können undicht werden.
Lösung: Austausch der Dichtungen und Simmerringe. Je nach Ort des Lecks kann dies mehr oder weniger aufwendig sein.
Kosten (geschätzt): €300 - €2.500, abhängig vom Umfang der notwendigen Arbeiten.
Kettenspanner der Steuerkette: Die originalen hydraulischen Kettenspanner sind eine bekannte Schwachstelle. Ein Versagen kann zu einem kapitalen Motorschaden führen.
Lösung: Viele Fahrzeuge wurden bereits auf die zuverlässigeren, druckölgespeisten Kettenspanner späterer Modelle (z.B. vom Carrera 3.2) umgerüstet. Dies ist eine sehr empfehlenswerte Modifikation. Fragen Sie nach entsprechenden Nachweisen oder prüfen Sie, ob die Umrüstung erfolgt ist.
Kosten (geschätzt): Eine Umrüstung kostet ca. €800 - €1.500.
Ventilführungen und Ventilschaftdichtungen: Verschleiß kann zu erhöhtem Ölverbrauch und blauer Rauchentwicklung beim Starten oder im Schiebebetrieb führen.
Lösung: Eine Überholung der Zylinderköpfe ist dann meist unumgänglich. Kosten (geschätzt): €2.000 - €5.000.
Vergaseranlagen (Solex, Weber, Zenith): Solex-Vergaser (frühe Modelle): Gelten als anfälliger und wurden oft durch Weber-Vergaser ersetzt. Wenn original, auf korrekte Funktion und Dichtigkeit achten.
Weber-Vergaser: Benötigen regelmäßige Synchronisation. Verschleiß an Drosselklappenwellen kann zu unrundem Motorlauf führen.
Zenith-Vergaser (spätere T-Modelle): Ähnliche Wartungspunkte wie Weber.
Lösung: Überholung oder Ersatz. Ultraschallreinigung, neue Dichtungssätze, ggf. neue Wellen.
Kosten (geschätzt): Eine Vergaserüberholung kann €500 - €1.500 pro Vergaserpaar kosten. Ein kompletter Ersatz ist deutlich teurer.
Mechanische Bosch-Einspritzung (bei einigen S-, L- und E-Modellen): Ein komplexes System, das spezielles Fachwissen für Wartung und Reparatur erfordert.
Lösung: Überprüfung und ggf. Überholung durch Spezialisten.
Kosten (geschätzt): Eine Überholung der Einspritzpumpe kann sehr kostspielig sein, oft im Bereich von €2.000 - €6.000+.
Wärmetauscher und Auspuffanlage: Diese Bauteile sind durch Hitze und äußere Einflüsse stark beansprucht und oft von Rost befallen.
Lösung: Ersatz, idealerweise durch Edelstahlkomponenten für längere Haltbarkeit.
Kosten (geschätzt): Wärmetauscher können €800 - €2.000 pro Paar kosten. Eine komplette Auspuffanlage (Edelstahl) kann €1.000 - €3.000 und mehr betragen.
Motorgehäuse: Bei einigen Modellen wurden Magnesiumlegierungen verwendet, die anfälliger für Korrosion und Verzug sein können, was zu Undichtigkeiten oder Problemen mit den Stehbolzen führen kann.
Lösung: Abdichtung oder Reparatur der Gewinde. Dies kann sehr aufwendig sein.
Kosten (geschätzt): Schwer zu beziffern, kann aber bei größeren Schäden schnell in den vierstelligen Bereich gehen.
Allgemeine Tipps zur Motorinspektion:
Kaltstartverhalten: Achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche oder Rauchentwicklung.
Warmlaufphase und Betriebstemperatur: Läuft der Motor rund? Gibt es Drehzahlschwankungen?
Öldruck: Sollte im Leerlauf und bei erhöhter Drehzahl im grünen Bereich sein.
Leistungsentfaltung: Entspricht die Leistung der Erwartung für das jeweilige Modell?
Geräuschentwicklung: Achten Sie auf Klappern, Rasseln oder andere ungewöhnliche Geräusche aus dem Motorraum.
Abgasfarbe: Blauer Rauch deutet auf Ölverbrennung hin, weißer Rauch auf mögliche Probleme mit der Zylinderkopfdichtung (seltener bei luftgekühlten Motoren, aber möglich).
Ein gesunder Motor ist das Herzstück eines jeden Porsche 911. Eine sorgfältige Prüfung vor dem Kauf kann vor bösen und teuren Überraschungen schützen. Im Zweifel sollte immer ein Fachmann zu Rate gezogen werden.
Getriebe und Antrieb – Die Kraftübertragung
Das Getriebe und der Antriebsstrang sind entscheidend für das charakteristische Fahrgefühl eines frühen Porsche 911. Die meisten F-Modelle der Baujahre 1964-1968 waren mit dem manuellen 5- Gang-Schaltgetriebe des Typs 901 ausgestattet, bekannt für sein "Dog-Leg"-Schaltschema, bei dem der erste Gang links hinten liegt. Vereinzelt gab es auch die halbautomatische Sportomatic.
Typische Schwachstellen und worauf Sie achten sollten:
Synchronringe: Verschleiß der Synchronringe, insbesondere im ersten und zweiten Gang, ist ein häufiges Problem. Dies äußert sich durch Krachen oder erschwertes Einlegen der Gänge, vor allem bei schnellen Schaltvorgängen oder kaltem Getriebeöl.
Lösung: Eine Getriebeüberholung ist meist unumgänglich, bei der die verschlissenen Synchronringe und oft auch Lager ersetzt werden.
Kosten (geschätzt): Eine Überholung des 901-Getriebes kann zwischen €1.500 und €4.000 kosten, je nach Umfang der benötigten Arbeiten.
Lagergeräusche: Pfeifende, mahlende oder singende Geräusche aus dem Getriebe können auf verschlissene Lager hindeuten.
Lösung: Im Rahmen einer Getriebeüberholung werden die Lager üblicherweise mit getauscht.
Kosten (geschätzt): Sind oft Teil der Kosten für eine Synchronring-Revision.
Ölverlust am Getriebe: Ähnlich wie beim Motor können auch am Getriebe Simmerringe (z.B. an den Antriebswellenflanschen oder der Eingangswelle) und Dichtungen mit der Zeit undicht werden.
Lösung: Austausch der betroffenen Dichtungen. Manchmal ist hierfür der Ausbau des Getriebes oder zumindest von Teilen des Antriebsstrangs notwendig.
Kosten (geschätzt): Kleinere Abdichtungsarbeiten können mit €200 - €800 zu Buche schlagen, aufwendigere Reparaturen mehr.
Kupplung: Die Kupplung ist ein Verschleißteil. Achten Sie auf den Druckpunkt, eventuelles Rupfen beim Anfahren oder Durchrutschen bei starker Beschleunigung. Eine schwergängige Kupplung kann auch auf Probleme mit dem Ausrücklager oder der Betätigung hinweisen.
Lösung: Austausch der Kupplungsscheibe, des Druckautomaten und des Ausrücklagers.
Kosten (geschätzt): Ein Kupplungstausch kostet in der Regel zwischen €800 und €1.800, inklusive Arbeitszeit.
Sportomatic (Halbautomatik): Dieses optionale Getriebe ist seltener und erfordert spezielles Fachwissen. Probleme können im Unterdrucksystem, bei der elektrischen Ansteuerung oder der automatischen Kupplung auftreten.
Lösung: Reparaturen sind oft komplex und teuer, da Spezialisten rar sind.
Kosten (geschätzt): Reparaturen an der Sportomatic können schnell €2.000 - €7.000 oder sogar mehr erreichen.
Antriebswellen: Achten Sie auf verschlissene Gelenke der Antriebswellen, die sich durch Klackern in Kurven oder Vibrationen bemerkbar machen können.
Lösung: Überholung oder Austausch der Antriebswellen.
Kosten (geschätzt): €300 - €800 pro Welle.
Allgemeine Tipps zur Getriebe- und Antriebsinspektion:
Schaltbarkeit: Testen Sie alle Gänge bei verschiedenen Drehzahlen und Lastzuständen. Die Schaltung des 901-Getriebes ist präzise, aber nicht so leichtgängig wie bei modernen Fahrzeugen.
Geräusche: Achten Sie während der Probefahrt auf jegliche ungewöhnlichen Geräusche aus dem Antriebsstrang.
Sichtprüfung: Suchen Sie nach Ölspuren am Getriebegehäuse und an den Antriebswellen.
Originalität: Überprüfen Sie, ob die Getriebenummer zum Fahrzeug passt ("Matching Numbers"), falls dies für Sie von Bedeutung ist.
Ein gut funktionierendes Getriebe trägt maßgeblich zum Fahrspaß eines klassischen Porsche bei. Reparaturen können jedoch ins Geld gehen, daher ist eine sorgfältige Prüfung vor dem Kauf wichtig.
Fahrwerk und Bremsen – Agilität und Sicherheit
Das Fahrwerk und die Bremsanlage eines klassischen Porsche 911 sind entscheidend für das Fahrerlebnis und die Sicherheit. Bei Fahrzeugen, die über ein halbes Jahrhundert alt sind, ist hier mit Verschleiß und altersbedingten Problemen zu rechnen.
Typische Schwachstellen und worauf Sie achten sollten:
Gummilager und Buchsen: Die Gummiteile des Fahrwerks (z.B. an Querlenkern, Stabilisatoren) werden mit der Zeit porös und rissig. Dies führt zu einem unpräzisen Fahrverhalten, erhöhtem Spiel und Geräuschen.
Lösung: Austausch der verschlissenen Gummilager. Polyurethan-Buchsen (PU-Buchsen) sind eine beliebte, straffere Alternative, können aber den Fahrkomfort reduzieren.
Kosten (geschätzt): Ein kompletter Satz neuer Gummilager kann, inklusive Einbau, €500 - €1.500 kosten. PU-Buchsen sind oft etwas teurer.
Stoßdämpfer: Originale oder alte Stoßdämpfer haben oft ihre besten Tage hinter sich. Einschwammiges Fahrverhalten, schlechte Straßenlage in Kurven oder ein Nachschwingen nach Bodenwellen können Anzeichen sein.
Lösung: Austausch der Stoßdämpfer. Marken wie Bilstein oder Koni bieten passende Ersatzteile an, die oft auch das Fahrverhalten verbessern.
Kosten (geschätzt): Ein Satz neuer Stoßdämpfer (vorne und hinten) kostet etwa €600 - €1.500, zuzüglich Einbau.
Bremssystem:
Bremsleitungen und -schläuche: Können mit der Zeit korrodieren oder porös werden. Dies ist ein Sicherheitsrisiko.
Bremssättel und -zylinder: Können festsitzen oder undicht werden.
Bremsscheiben und -beläge: Verschleißteile, die regelmäßig geprüft und ggf. ersetzt werden müssen.
Lösung: Überholung oder Austausch der defekten Komponenten. Bei älteren Fahrzeugen kann eine komplette Überholung des Bremssystems sinnvoll sein.
Kosten (geschätzt): Eine Überholung der Bremssättel kann €150 - €400 pro Sattel kosten. Neue Bremsscheiben und -beläge liegen im Bereich von €300 - €800 für die komplette Anlage, je nach Qualität.
Lenkgetriebe: Spiel in der Lenkung kann auf ein verschlissenes Lenkgetriebe oder ausgeschlagene Spurstangenköpfe hindeuten.
Lösung: Überholung oder Austausch des Lenkgetriebes bzw. der Spurstangenköpfe.
Kosten (geschätzt): Spurstangenköpfe sind relativ günstig (€50 - €150 pro Stück). Eine Lenkgetriebeüberholung kann deutlich teurer sein, oft im Bereich von €500 - €1.500.
Radlager: Verschleiß macht sich durch mahlende oder brummende Geräusche bemerkbar, die sich bei Kurvenfahrt verändern können.
Lösung: Austausch der Radlager.
Kosten (geschätzt): €100 - €300 pro Rad, inklusive Einbau.
Allgemeine Tipps zur Fahrwerks- und Bremseninspektion:
Probefahrt: Achten Sie auf das Lenkverhalten, die Spurtreue, das Bremsverhalten und ungewöhnliche Geräusche. Fährt das Fahrzeug geradeaus, wenn Sie das Lenkrad loslassen (auf ebener Strecke)? Zieht es beim Bremsen zu einer Seite?
Sichtprüfung: Untersuchen Sie alle Gummiteile auf Risse und Porosität. Achten Sie auf Undichtigkeiten an Stoßdämpfern und Bremsleitungen.
Spiel in den Komponenten: Prüfen Sie bei angehobenem Fahrzeug das Spiel der Räder und der Lenkungskomponenten.
Ein gut gewartetes Fahrwerk und eine einwandfreie Bremsanlage sind nicht nur für den Fahrspaß, sondern vor allem für die Sicherheit entscheidend. Vernachlässigungen in diesem Bereich können gefährlich und teuer werden.
Elektrik – Oft eine Quelle für Überraschungen
Die elektrische Anlage eines über 50 Jahre alten Fahrzeugs kann eine Quelle für diverse Probleme sein. Korrosion, verschlissene Kabel und altersschwache Komponenten sind häufige Ursachen für Fehlfunktionen.
Typische Schwachstellen und worauf Sie achten sollten:
Kabelbaum: Die Isolierung der Kabel kann brüchig und porös werden, was zu Kurzschlüssen oder Kabelbränden führen kann. Auch unsachgemäße Reparaturen oder Modifikationen durch Vorbesitzer können Probleme verursachen.
Lösung: Eine gründliche Inspektion des Kabelbaums ist ratsam. Im schlimmsten Fall muss der Kabelbaum teilweise oder komplett ersetzt werden, was sehr aufwendig und teuer ist.
Kosten (geschätzt): Kleinere Reparaturen können mit einigen hundert Euro erledigt sein. Ein neuer Kabelbaum kann jedoch mehrere tausend Euro kosten, zuzüglich Einbau.
Lichtmaschine und Regler: Defekte an der Lichtmaschine oder dem Regler können zu Problemen mit der Batterieladung führen.
Lösung: Überholung oder Austausch der Komponenten.
Anlasser: Ein verschlissener Anlasser kann Startprobleme verursachen.
Lösung: Überholung oder Austausch.
Kosten (geschätzt): €200 - €600.
Beleuchtung: Ausgefallene Scheinwerfer, Rückleuchten oder Blinker sind nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern können auch auf tieferliegende elektrische Probleme hindeuten.
Lösung: Überprüfung der Leuchtmittel, Sicherungen, Schalter und Verkabelung.
Kosten (geschätzt): Variabel, je nach Ursache.
Instrumente: Fehlfunktionen von Tacho, Drehzahlmesser, Tankuhr oder anderen Anzeigen können auf Probleme mit den Gebern, der Verkabelung oder den Instrumenten selbst hinweisen.
Lösung: Diagnose und Reparatur durch einen Spezialisten.
Kosten (geschätzt): €100 - €500 pro Instrument, je nach Defekt.
Zündanlage: Probleme mit der Zündspule, dem Verteiler, den Zündkabeln oder Zündkerzen können zu unrundem Motorlauf oder Startschwierigkeiten führen.
Lösung: Austausch der defekten Komponenten.
Kosten (geschätzt): €50 - €500, je nach Umfang.
Allgemeine Tipps zur Elektrik-Inspektion:
Funktionstest: Überprüfen Sie alle elektrischen Verbraucher (Licht, Blinker, Scheibenwischer,
Hupe, Radio etc.) auf korrekte Funktion.
Batterie: Achten Sie auf das Alter und den Zustand der Batterie. Eine schwache Batterie kann
diverse Probleme verursachen.
Korrosion: Überprüfen Sie Massepunkte und Steckverbindungen auf Korrosion.
Elektrische Probleme können bei Oldtimern oft langwierig und knifflig zu diagnostizieren sein. Eine sorgfältige Prüfung vor dem Kauf kann hier vor unliebsamen Überraschungen schützen.
Interieur – Der Charme des Authentischen
Das Interieur eines klassischen Porsche 911 trägt maßgeblich zum Gesamteindruck und zum Werterhalt bei. Originalität und ein guter Pflegezustand sind hier oft entscheidend.
Sitze: Die originalen Sitze sind oft mit Leder, Kunstleder oder Stoffen wie Pepita oder Cord bezogen. Achten Sie auf Risse, Abnutzung, durchgesessene Polster oder Verfärbungen. Originalgetreue Aufarbeitung kann teuer sein.
Kosten (geschätzt): Eine professionelle Aufarbeitung oder Neubezug der Sitze kann, je nach Material und Zustand, €800 - €3.000 oder mehr kosten.
Teppiche: Originale Teppiche sind oft verschlissen, verblichen oder fleckig. Achten Sie auch auf Feuchtigkeit unter den Teppichen, was auf Undichtigkeiten oder Rostprobleme hindeuten kann.
Kosten (geschätzt): Ein neuer, originalgetreuer Teppichsatz kann €500 - €1.500 kosten, zuzüglich Einbau.
Armaturenbrett: Risse im Armaturenbrett durch Sonneneinstrahlung sind ein häufiges Problem bei älteren Fahrzeugen. Auch die Holz- oder Kunststoffapplikationen können beschädigt sein.
Lösung: Reparatur oder Austausch. Spezielle Sattler können Armaturenbretter oft originalgetreu restaurieren.
Kosten (geschätzt): Eine Reparatur oder ein Neubezug des Armaturenbretts kann €400 - €1.200 oder mehr kosten.
Dachhimmel (Coupé und Targa): Kann sich mit der Zeit lösen, verfärben oder beschädigt werden.
Lösung: Erneuerung durch einen Sattler.
Kosten (geschätzt): €500 - €1.000.
Lenkrad und Schaltknauf: Originale Teile sind oft abgegriffen oder beschädigt. Achten Sie auf Originalität, da diese Teile oft durch Zubehörteile ersetzt wurden.
Instrumente und Bedienelemente: Überprüfen Sie die Funktion aller Anzeigen, Schalter und Hebel. Sind die Beschriftungen noch lesbar? Gibt es fehlende Teile?
Targa-Dach / Softtop (bei Targa-Modellen): Überprüfen Sie den Zustand des Daches, der Dichtungen und des Mechanismus. Ein undichtes oder beschädigtes Targadach kann teure Folgeschäden verursachen.
Die Erhaltung oder originalgetreue Restaurierung des Interieurs kann erheblich zum Werterhalt eines klassischen Porsche beitragen. Fehlende oder stark beschädigte Originalteile können den Wert mindern und sind oft schwer und teuer zu ersetzen.
Worauf Sie beim Kauf achten sollten – Allgemeine Tipps
Der Kauf eines klassischen Porsche 911 F-Modells ist eine Investition, die gut überlegt sein will. Neben den technischen Aspekten gibt es einige allgemeine Punkte, die Sie beachten sollten:
Originalität und "Matching Numbers": Für Sammler und Enthusiasten ist die Originalität des
Fahrzeugs von großer Bedeutung. Überprüfen Sie, ob Motor- und Getriebenummern mit den Auslieferungsdaten übereinstimmen ("Matching Numbers"). Auch die originale Farbgebung und Ausstattung können den Wert beeinflussen. Fehlende Originalteile können den Wert erheblich mindern.
Fahrzeughistorie und Dokumentation: Eine lückenlose und nachvollziehbare Historie ist ein
gutes Zeichen. Fragen Sie nach dem Scheckheft, Rechnungen von Reparaturen und Restaurierungen, alten TÜV-Berichten und, falls vorhanden, dem originalen Pappbrief. Je besser die Historie dokumentiert ist, desto eher lässt sich der Zustand und die Originalität des Fahrzeugs nachvollziehen.
Importfahrzeuge: Viele klassische Porsche wurden im Laufe der Jahre importiert, oft aus den
USA. Achten Sie hier besonders auf mögliche Umbauten (z.B. Beleuchtung, Abgasanlage) und den Zustand der Karosserie, da Fahrzeuge aus bestimmten Regionen stärker von Rost betroffen sein können. Klären Sie, ob alle notwendigen Papiere für eine Zulassung in Deutschland vorhanden sind.
Wertgutachten: Ein aktuelles Wertgutachten eines anerkannten Sachverständigen kann
Aufschluss über den Marktwert und den Zustand des Fahrzeugs geben. Dies ist besonders bei teuren Klassikern empfehlenswert.
Probefahrt: Eine ausgiebige Probefahrt ist unerlässlich. Achten Sie auf das Fahrverhalten,
ungewöhnliche Geräusche, die Funktion von Bremsen, Lenkung und Schaltung. Testen Sie alle elektrischen Komponenten.
Expertenrat: Wenn Sie sich unsicher sind, ziehen Sie einen Spezialisten für klassische Porsche-
Fahrzeuge hinzu. Die Kosten für eine professionelle Kaufberatung oder eine Inspektion in einer Fachwerkstatt können sich schnell bezahlt machen, indem sie Sie vor einem teuren Fehlkauf bewahren.
Versteckte Mängel: Seien Sie sich bewusst, dass auch bei sorgfältiger Prüfung versteckte
Mängel vorhanden sein können. Ein gewisses Risiko bleibt bei einem über 50 Jahre alten Fahrzeug immer bestehen.
Preisverhandlung: Informieren Sie sich über die aktuellen Marktpreise für vergleichbare
Modelle. Der Zustand, die Originalität und die Historie des Fahrzeugs sollten den Preis rechtfertigen.
Kostenübersicht (Schätzungen):
Karosserie
Kotflügelreparaturen (inkl. Lampentöpfe): einige hundert € bis mehrere tausend €
A-Säulen & Stehbleche (Schweißarbeiten): 1.000–3.000 € pro Seite
Batteriekasten: 500–1.500 €
Schweller & Wagenheberaufnahmen: 2.000–6.000 € oder mehr
Bodenbleche: 1.000–4.000 €
Radlaufverstärkungen („Bananen“) – kleinere Reparatur: einige hundert €
Hintere Dämpferdome / Drehstabaufnahmen: schwer zu beziffern, aber vierstelliger Bereich
Targabügel & Softwindow-Reparaturen: mehrere hundert € bis über 1.000 €
Motor & Peripherie
Motorabdichtung (z. B. Simmerringe, Ventildeckel): 300–2.500 €
Umrüstung Kettenspanner: 800–1.500 €
Zylinderkopf-Überholung (Ventilführungen etc.): 2.000–5.000 €
Vergaserüberholung (Solex, Weber, Zenith): 500–1.500 € pro Paar
Ersatz einer kompletten Auspuffanlage (Edelstahl): 1.000–3.000 €+
Wärmetauscher: 800–2.000 € pro Paar
Bosch Einspritzpumpe (Überholung): 2.000–6.000 €+
Getriebe & Antrieb
Getrieberevision (inkl. Synchronringe, Lager): nicht exakt beziffert, aber vierstellig
Dichtungsarbeiten Getriebe: 200–800 €
Kupplungstausch: 800–1.800 €
Sportomatic-Getriebe (Reparatur): 2.000–7.000 € oder mehr
Antriebswelle (pro Stück): 300–800 €
Fahrwerk & Bremsen
Gummilager (Satz, inkl. Einbau): 500–1.500 €
Stoßdämpfer (Satz, nur Teile): 600–1.500 €
Bremssättel (pro Stück): 150–400 €
Bremsanlage komplett (Scheiben + Beläge): 300–800 €
Lenkgetriebeüberholung: 500–1.500 €
Spurstangenköpfe (pro Stück): 50–150 €
Radlager (pro Rad): 100–300 €
Elektrik
Anlasser / Lichtmaschine: 200–600 €
Zündungsteile (Zündspule, Kabel etc.): 50–500 €
Instrumentenreparatur (pro Stück): 100–500 €
Kompletter Kabelbaum (Material + Einbau): mehrere tausend €
Einzelreparaturen (Elektrik allgemein): einige hundert €
Innenraum
Sitze (Aufbereitung oder Neubezug): 800–3.000 €+
Teppichsatz (nur Material): 500–1.500 €
Armaturenbrett: 400–1.200 €
Dachhimmel: 500–1.000 €
Gebrauchtwagenpreise und Fazit (Mai 2025):
Die Preise für frühe Porsche 911 der ersten Generation (F-Modell bis 1968) haben in den letzten Jahren deutlich angezogen – vor allem bei original erhaltenen Fahrzeugen mit nachweisbarer Historie und Matching Numbers. Der Markt unterscheidet stark zwischen frühen Produktionsjahren, Modellvarianten und Originalitätsgrad. Fahrzeuge mit restaurierter oder unrestaurierter Substanz erzielen je nach Qualität teils sehr unterschiedliche Werte.
Porsche 911 Basismodell 2.0 (1964–1967):
Frühe Exemplare aus den ersten Baujahren (1964/65, sog. „300er-Modelle“) sind besonders selten und begehrt. Fahrzeuge mit belegbarer Historie, Matching Numbers und möglichst vielen Originalteilen starten aktuell bei ca. 130.000 bis 160.000 Euro. Restaurierte Fahrzeuge guter Qualität liegen meist im Bereich von 170.000 bis 220.000 Euro. Unrestaurierte „Time Capsules“ mit geringer Laufleistung und dokumentierter Historie können deutlich über 250.000 Euro kosten.
Porsche 911 S 2.0 (1967–1968):
Als sportliches Topmodell der Baureihe ist der 911 S besonders gefragt. Fahrzeuge mit guter Substanz, originalen Fuchs-Felgen und belegter Wartungshistorie beginnen bei etwa 180.000 bis 220.000 Euro. Sammlerfahrzeuge mit Matching Numbers, seltener Farbkombination und Originalausstattung bewegen sich meist zwischen 230.000 und 300.000 Euro. Spitzenexemplare erzielen teils über 350.000 Euro, insbesondere bei seltenen Farben wie „Speedgelb“ oder „Sternrubin“.
Porsche 911 L 2.0 (Modelljahr 1968):
Die seltene „Luxusvariante“ des 911 liegt preislich leicht über dem Basismodell, aber unterhalb des S. Fahrzeuge mit solider Basis und dokumentierter Historie kosten aktuell zwischen 120.000 und 160.000 Euro. Top-restaurierte L-Modelle in Originalfarbe und mit nachvollziehbarer Historie bewegen sich im Bereich von 160.000 bis 190.000 Euro.
Porsche 911 T 2.0 (ab 1968):
Als spätere Einstiegsvariante mit reduzierter Leistung liegt der 911 T preislich meist unterhalb von L und S. Laufleistungsintensive Fahrzeuge mit Restaurierungsbedarf starten bei rund 90.000 bis 110.000 Euro. Gut restaurierte Exemplare oder Fahrzeuge mit Originalsubstanz, Matching Numbers und Sammlerqualität erreichen Preise von 130.000 bis 170.000 Euro, abhängig von Farbe, Ausstattung und Historie.
Porsche 911 Targa (ab 1967, alle Motorvarianten):
Targa-Modelle erfreuen sich wachsender Beliebtheit, sind aber aufgrund des Dachs und möglicher Undichtigkeiten technisch anspruchsvoller zu beurteilen. Preislich bewegen sich die meisten 911 Targa im Bereich ihrer jeweiligen Motorvariante, mit einem leichten Aufpreis für seltene „Softwindow“-Modelle. Ein Softwindow-Targa in gutem Zustand kann 10.000 bis 30.000 Euro mehr kosten als ein vergleichbares Hardwindow-Modell. Beispiel: Ein 911 S Targa Softwindow kann heute bis zu 350.000 Euro kosten.
Porsche 912 (1965–1969):
Als Vierzylinder-Variante ist der 912 deutlich günstiger als die 911-Modelle, aber ebenfalls stark im Wert gestiegen. Fahrzeuge mit Restaurierungsbedarf beginnen aktuell bei etwa 45.000 bis 60.000 Euro. Solide Exemplare mit guter Historie kosten meist 65.000 bis 85.000 Euro, während perfekt restaurierte oder besonders originale Modelle 90.000 bis 120.000 Euro erreichen können – insbesondere Softwindow-Targas oder frühe 1965er-Modelle.
Wichtig: Eine professionelle Kaufprüfung ist bei allen F-Modellen unerlässlich. Aufgrund der teils schwer beschaffbaren Ersatzteile und der restauratorischen Komplexität sollte ein erfahrener Spezialist hinzugezogen werden. Lackschichtmessung, Endoskopie, Matching-Check und Historienbewertung sind entscheidend – ebenso wie Rücklagen für notwendige Investitionen in Karosserie, Motor und Elektrik.
Fazit: Der Porsche 911 der ersten Generation ist zweifellos eine Ikone des Automobilbaus und ein begehrtes Sammlerstück. Der Erwerb eines solchen Fahrzeugs kann eine lohnende Investition in Fahrspaß und potenziellen Werterhalt sein. Allerdings ist der Weg zum eigenen Ur-Elfer oft mit Herausforderungen verbunden.
Die typischen Schwachstellen, insbesondere im Bereich der Karosserie und der alternden Technik, erfordern eine sorgfältige Prüfung und oft auch erhebliche finanzielle Mittel für Reparaturen und Instandhaltung. Die Preise für gut erhaltene Exemplare sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen, und auch die Kosten für Ersatzteile und spezialisierte Werkstätten sind nicht zu unterschätzen.
Diese Kaufberatung hat Ihnen hoffentlich einen guten Überblick über die wichtigsten Aspekte gegeben, auf die Sie beim Kauf eines Porsche 911 F-Modells der Baujahre 1964 bis 1968 achten sollten. Dennoch, wie bereits angedeutet, kann sie eine professionelle Begutachtung durch einen erfahrenen Sachverständigen oder eine spezialisierte Werkstatt nicht ersetzen.
Wenn Sie sich der potenziellen Herausforderungen bewusst sind und bereit sind, Zeit und Geld in die Pflege und den Erhalt dieses automobilen Kulturguts zu investieren, werden Sie mit einem einzigartigen Fahrerlebnis und einem Stück lebendiger Automobilgeschichte belohnt. Ein gut erhaltener oder sorgfältig restaurierter früher 911er ist nicht nur ein Auto, sondern eine Wertanlage mit hohem emotionalem Faktor.
Sollten Sie sich für den Kauf eines solch exklusiven Klassikers entscheiden und fachkundige Unterstützung bei der Suche, Bewertung und dem Erwerb Ihres Traum-Porsches wünschen, stehen Ihnen erfahrene Experten wie wir gerne zur Seite. Die Investition in professionelle Beratung durch Kenner des Marktes kann Sie nicht nur vor kostspieligen Fehlentscheidungen schützen, sondern auch sicherstellen, dass Ihr Traum vom klassischen Porsche zu einer freudvollen Realität wird. Wir freuen uns darauf, Sie auf diesem Weg zu begleiten und Ihnen zu Ihrem Wunschfahrzeug zu verhelfen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach Ihrem persönlichen Porsche 911 F-Modell! Möge er Ihnen stets gute und sichere Fahrt bescheren.